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Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster

Vermeer, Johannes (1632-1675) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
83 x 64,5 cm
Inventarnummer
Gal.-Nr. 1336
Bislang zeigte die weltbekannte Komposition eine beim Lesen still verharrende junge Frau in einem hohen Raum mit weißgekalkter, kahler Rückwand. Es stellte sich jedoch heraus, dass Vermeer um 1657–1659 mit seinem »Brieflesenden Mädchen« ein anderes Gemälde geschaffen hatte als jenes, das in seiner bisherigen Gestalt gleichsam zur Ikone geworden war. Die weiße Zimmerwand trug eine seit Langem bekannte großflächige Übermalung, die man stets Vermeer selbst zugeschrieben hatte. Naturwissenschaftliche Untersuchungen belegten jedoch kürzlich zweifelsfrei, dass die helle Übermalung in der oberen Bildhälfte nicht von des Künstlers Hand stammte. Das Motiv des Cupidos, das als »Bild im Bild« die Wand ziert, muss deutlich nach Vermeers Tod von anderer Hand aus dem Gemälde getilgt worden sein. Gemeinsam mit einer Expertenkommission wurde entschieden, diese Übermalung im Rahmen eines spektakulären Restaurierungsvorhabens zu entfernen und dem Gemälde damit sein ursprüngliches, von Künstler intendiertes Aussehen zurückzugeben. Nunmehr ist der Blick frei auf die Darstellung eines stehenden Amors, der mit seiner Rechten einen aufgestellten Bogen hält und den linken Arm gehoben hat. Ein deutlicherer Hinweis auf den verborgenen – amourösen – Inhalt des Briefes in der Hand des jungen Mädchens war für den zeitgenössischen Betrachter kaum denkbar.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bez. rechts zw. Mädchengestalt und Vorhang (nur noch Reste vorhanden)
Johannes Vermeer. Vom Innehalten, Ausst.-Kat. Dresden 2021/22, Gemäldegalerie Alte Meister, hg. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Stephan Koja, Uta Neidhardt und Arthur K. Wheelock J, Dresden 2021, S. 234, Nr. 3

Jørgen Wadum: Vermeer and faux marbling, in: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Birgit Dalbajewa, Andreas Dehmer, Konstanze Krüger, Uta Neidhardt und Christoph Schölzel (Hg.): Die Macht der Malkunst. Beiträge aus Werkstatt und Wissenschaft zu Ehren von Marlies Giebe, Dresden 2020, S. 42–43.
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