Die nahezu zylindrische Vase mit ausgezogener Mündung steht auf einem schmalen, ausgestellten Fuß. Auf der Schauseite wird aus farbigem Bandelwerk eine große Kartusche gebildet, in die eine theaterähnliche Kulisse mit einem gespannten Seil gemalt ist, auf welchem ein Harlekin balanciert. Den Fuß umlaufen Goldlinien und eine Bogenkante. Unter der Mündung ist ein breites Ornamentband aus einander gegenüberstehenden Halbkreisen, die schraffiert sindsowie eine schmale Bogenkante angebracht. Diese Stangenvase gehört mit zwei Deckelvasen [Inv. Nr. PE 900, PE 59/ PE 7810] zu einem heute vollständig erhaltenen, dreiteiligen Vasensatz, der vor 1722 Eingang in die Sammlung August I. fand und im Palaisinventar von 1721 - 1728 verzeichnet wurde. Über die Palaisinventare von 1770 bis 1779 lässt sich dieses Gefäß bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in dem Besitz der ehemaligen Königlichen Porzellansammlung nachweisen. 1945 wurde die Stangenvase nach Russland transportiert und kehrte von dort 1957/ 58 mit zahlreichen Kunstwerken der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und aus anderen Museen der DDR zurück. Irrtümlich wurde die Vase an das Schlossmuseum Gotha übergeben, von wo sie 2004 an ihren eigentlichen Standort zurückkehrte. (aus: Anette Loesch u.a. (Hgg.), „Sächsisch schwartz laquirtes Porcelain“, Dresden 2013, Kat. 30.)