Die kugelförmige Kanne steht auf einem sehr flachen Standring. Die Schulter ist nahezu horizontal bis zur zylindrisch aufgesetzten Mündung eingezogen. Ein flacher Scheibendeckel mit kugelförmigem Knauf verschließt die Kanne. Im Knauf befindet sich eine runde Abzugsöffnung. Der gerade Ausguss ist im oberen Drittel der Kanne angesetzt. An der Öffnung ist eine bandförmige Metallmanschette als Überrest einer ursprünglich vorhanden gewesenen Montierung festzustellen. Der C-förmige Henkel hat einen runden Querschnitt. Das Kännchen ist umfangreich dekoriert: Auf die rechte Seite ist eine felsige Landschaft gemalt, welche Wasser, eine große blühende Pflanze, ein fernöstliches Haus mit einem Baum und einer Gazelle zeigt. Die linke Seite ziert eine Gartenlandschaft mit einem blühenden, bizarr geformten Baum. Unter den Baumzweigen sitzt ein Asiatenpaar mit einem Netz. Links neben dem Baum steht eine große Vase mit Zweigen. An dieser Stelle hockt ein weiterer Asiate. Rechts ist ebenso eine große Vase dargestellt. Auf dem Ausguss ist ein Ornament aus Blüten und Ranken angebracht. Um die Mündung zieht sich ein schmales Wellenband. Die Kanne ist im Palaisinventar von 1770 verzeichnet. Auch im Inventar von 1779 wird es erwähnt. Das Gesamtverzeichnis der Porzellansammlung von 1853/ 54 beschreibt das Kännchen ganz eindeutig. (aus: Anette Loesch u.a. (Hgg.), „Sächsisch schwartz laquirtes Porcelain“, Dresden 2013, Kat. 74.)