Im Jahre 1718, oder kurz davor, gab August der Starke, sächsischer Kurfürst und seit 1697 König von Polen, bei Augsburger Händlern umfangreiche Bestellungen auf: Neben exquisiten Silbermöbeln zur Ausstattung der Paraderäume im Dresdner Residenzschloss und einer Vielzahl von Goldschmiedearbeiten zur Bestückung eines Buffetzimmers erwarb er auch das vergoldete Tafelservice, das eine Vielzahl unterschiedlicher Gerätschaften umfasste. Anlass der kostspieligen Erwerbungen war die bevorstehende Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August II. mit der Kaisertochter Maria Josepha im Herbst 1719. Bereits 1730 erfolgten weitere Bestellungen in Augsburg. Denn im Hinblick auf das Zeithainer Lustlager, dem festlichen Abschluss der sächsischen Heeresreform, war eine Erweiterung des Services notwendig geworden. Auch danach schmückte das kostbare, doppelt vergoldete Speisegeschirr zu verschiedensten Feierlichkeiten immer wieder die Tafeln: so etwa anlässlich der Huldigung in Bautzen 1733, der Krönung in Krakau 1734, der Sizilianischen Hochzeit 1738 oder des Besuchs Friedrichs des Großen 1742.
Zur Wärmeglocke gehört die Platte (Inv.-Nr. 1993/1).