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Großer Hirschfänger (Karneolgarnitur)

Dinglinger, Johann Melchior (1664-1731) - Juwelier
Ort, Datierung
Abmessungen
L 75,0 cm; Gefäß: H 15,5 cm; Scheide: L 59,6 cm
Inventarnummer
VIII 240
Neben dem Degen gab es für die Garnituren, die auch bei Jagdfesten oder beim Fest des Polnischen Weißen-Adlerordens getragen wurden, eine weitere Hofwaffe: den Hirschfänger (Couteau de Chasse). Der Hirschfänger der Karneolgarnitur entstand 1718 in der Werkstatt des Hofjuweliers Johann Melchior Dinglingers. Die weidmännische Repräsentationswaffe geht auf die im 17. und 18. Jahrhundert allgemein gebräuchliche Seitenwaffe des Jägers zurück, mit dem er dem verwundeten Wild den tödlichen Fangstoß gab. Als passionierter Jäger besaß August der Starke gleich mehrere Jagdgarnituren, so dass sich unter seinen Juwelenensembles vier Hirschfänger erhalten haben. In der Karneolgarnitur stellte er die einzige Repräsentationswaffe dar. Einen Hofdegen, der dieses Schmuckensemble auch für offizielle Hofzeremonien verwendungsfähig gemacht hätte, gab es nie. Daraus wird ersichtlich, dass die Karneolgarnitur allein für die mit der Hofjagd verbunden Zeremonien und Feste benutzt wurde. Auch die Verwendung von Karneol für kostbaren Schmuck oder gar für eine Juwelengarnitur war äußerst ungewöhnlich.
Ein virtuos gedrehter und geschliffener großer Karneol bildet den Griff des Hirschfängers. In den spiralig eingedrehten Rillen des Griffes steht die durchbrochen gearbeitete Parierstange, die aus zwei aufeinandergesetzten Brillantbändern besteht. Der funktionsbedingte Griffbügel wurde weggelassen, um der aus einem großen, schönen Stein geschnittenen wirbelnden Karneolrosette Platz zu schaffen. In seinen Detailformen ist der Hirschfänger ein Gegenstand der Schatzkunst. Dies unterstreicht auch die vom Hofkupferstecher Moritz Bodenehr geätzte Klinge, der die Blankwaffe beidseitig mit kleinen Jagdszenen und ornamentalen Blättern geschmückt hat. Auch die zarte Panzerkette aus Gold, die ein zierliches Reptil an der Parierstange mit der Bekrönung des Griffes verband, entspringt eher dem Wunsch, bei der nahen Betrachtung Gefallen zu erregen, als der Funktionalität einer Jagdwaffe.
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