Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer III 35 a
Ort, Datierung
Abmessungen
13,2 x 10,5 cm
Inventarnummer
III 35 a
Georg Friedrich Dinglinger schuf das Emailporträt des Zarewitsch Aleksej Petrowitsch sehr wahrscheinlich als Pendant zu dem im gleichen Jahr entstandenen Bildnis des Zaren Peter I. (III 36). Die beiden sorgfältig ausgeführten Medaillons sind nicht nur in Format und Komposition eng verwandt, sondern auch in der sehr einfühlsamen und persönlichen Darstellungsweise der Porträtierten. Der etwas blässliche und schmale junge Mann trägt ebenso wie sein Vater einen Harnisch mit einem darüber gelegten Hermelin, jedoch ohne die prunkvolle Mantelschließe aus zwei Perlenschnüren. Auch fehlt dem Porträt die wohl nach 1714 von August dem Starken in Auftrag gegebene edelsteinbesetzte Einfassung des Zarenbildnisses. Erst 1721 gelangte es, zusammen mit einem ganzen Konvolut aus dem Nachlass Georg Friedrich Dinglingers, für 500 Taler in den Besitz des Königs.
Im Jahr 1712 war Aleksej Petrowitsch in Dresden längst kein Unbekannter mehr. Schon seit zwei Jahren hielt er sich hier auf, um auf Wunsch seines Vaters den westeuropäischen Hof kennen zu lernen. Dabei interessierte sich der Gast offenbar auch für die vorhandenen Sammlungen, denn die Hoftagebücher berichten am 16. Juli, "der Moscowitische Cron Prinz [sei] in der Kunst Cammer gewesen."
Ein weiterer Grund für seine Anwesenheit in Dresden war die ebenfalls väterlicherseits angestrebte Hochzeit mit der Prinzessin Charlotte Christiane Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel, die unter der Aufsicht ihrer Tante Christiane Eberhardine, der Gemahlin Augusts des Starken, erzogen wurde. Mit großem Glanz fanden am 25. Oktober 1711 in Torgau im Beisein des Zaren die Vermählungsfeierlichkeiten statt. Dem gemeinsamen Glück sollte indes keine lange Dauer beschieden sein. Die Kronprinzessin starb schon 1715. Aleksej, der des Landesverrates bezichtigt wurde, floh 1716 an den Kaiserhof nach Wien, wurde jedoch auf Veranlassung seines Vaters in seine Heimat zurückgebracht, vor Gericht gestellt und schließlich zum Tode verurteilt.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
signiert von Georg Friedrich Dinglinger; datiert 1712
Reproduktion
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