Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 82 b

Eidechse mit Cupido

Ort, Datierung
Abmessungen
H 4,1 cm, B 5,8 cm, T 6,8 cm
Inventarnummer
VI 82 b
Der Köper der Echse ist mit Rubinen und Diamanten besetzt, ein großer länglicher Brillant bildet die Kopfplatte. Der kleine Liebesgott führt sein Reittier an einem Zaumzeug aus vergoldetem Silberdraht. Das Kriechtier scheint sich dabei schlängelnd fortzubewegen. Den mit einem hellen Inkarnat aus opakem Email bemalten Amor bekleidet ein goldener Lendenschurz und ein diamantbesetztes Schulterband. An seinen Füßen trägt er antikisierende Schnürsandalen.
Die amüsante Darstellung des verspielten Liebesgottes auf der flinken Eidechse, die in der Antike als Symbol der stetig wiederkehrenden Lebenskraft galt, findet ihrer Vorläufer in der Schmuckkunst der Renaissance. Neben Fantasiegestalten wie Sirenen und Tritonen wurden im 16. und 17. Jahrhundert auch Eidechsen, häufig besetzt mit Barockperlen, als Anhängestücke geschaffen. So gehörten ursprünglich zwei weitere als Eidechsen gestaltete Perlfiguren zur Sammlung August des Starken. Bei ihnen handelt es sich wohl um ältere Arbeiten aus dem kurfürstlichen Erbe, ehemals gebrauchsfähige Schmuckstücke, die nunmehr aufgesockelt und umgeformt zu zweckfreien Kunstwerken in die barocke Pretiosensammlung aufgenommen wurden. Die kleinere von ihnen, die auf einem hölzernen Postament montiert war, ist heute verschollen. Die zweite, 8,8 cm lange Schmuckarbeit befindet sich bis heute in der Sammlung des Grünen Gewölbes. Der Körper der Echse besteht aus Gold und vier Barockperlen. Er ist mit drei grösseren Diamanten und einem Rubin besetzt. Der Gegenstand kann in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert werden.
Perlfiguren in Form von Eidechsen befanden sich, wie teilweise nur noch archivalische Quellen belegen, auch in anderen fürstlichen Sammlungen. Im Museo degli Argenti hat sich ein weiteres solches Schmuckstück der Renaissance aus der Sammlung des Pfälzer Kurfürsten erhalten.
Dirk Syndram und Ulrike Weinhold: "... und ein Leib von Perl": die Sammlung der barocken Perlfiguren im Grünen Gewölbe ; [im Rahmen einer Ausstellung des Grünen Gewölbes im Georgenbau des Dresdener Schlosses], Wolfratshausen 2000, S. 66, Nr. 33
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Perlfigur

Trinkgefäß in Gestalt eines Greifen

Geyer, Elias
Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Trinkgefäß in Gestalt eines Greifen
Geyer, Elias
Grünes Gewölbe
Grünes Gewölbe

Heiliger Sebastian

Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Heiliger Sebastian
Grünes Gewölbe
Zum Seitenanfang