Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 146

Plastik: Budai

Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H. 9,3 cm, B. 7,6 cm, T. 7,0 cm
Inventarnummer
PE 146
Die sitzende Figur stellt den buddhistischen Bodhisattva Budai dar. Der dickbäuchige, kahlköpfige, lachende Mann in locker übergeworfener, weitärmliger Mönchskleidung wurde im chinesischen Volksglauben als Glücksgott verehrt. Im Inventar der königlichen Sammlung sind die Meissener Budai-Figuren als „Pagoden, so zum Räuchern dienen“ beschrieben. „Pagode“ bezeichnete im damaligen Sprachgebrauch mit durchaus abfälligem Unterton sowohl „heidnische“ Tempel in China und Indien als auch die darin verehrten „Götzenbilder“. Auf religiöse Rituale verweist auch die Funktion der Meissener Figuren als Duftstoffbrenner, wobei der Rauch aus den offenen Mündern der lachenden Budai entweichen sollte.
In der Frühzeit der Meissener Manufaktur wurden zwei unterschiedliche Budai-Modelle sowohl in Steinzeug als auch in Porzellan gefertigt. Während das vermutlich frühere der beiden unmittelbar ein chinesisches Vorbild imitiert (Inv. Nr. PE 2186), ist bei dieser etwas größeren Variante die plastische Durchbildung des Bauches und der reiche Faltenwurf des Gewands bereits an europäische Darstellungskonventionen angepasst. Die weit aufgerissenen Münder, in den zeitgenössischen Akten auch als „offene Mäuler“ beschrieben, sollten die Götterfiguren der aus europäischer Sicht Ungläubigen sicher bewusst ins Lächerliche ziehen. Offene Münder kennzeichneten in Europa Personen, die sich nicht unter Kontrolle hatten.
Gut zwei Jahrzehnte lang erfreuten sich die Meissener Budais großer Beliebtheit. Aus erhaltenen Arbeitsberichten der Former für die Jahre 1722 bis 1728 geht hervor, dass allein in diesem Zeitraum mehr als 1.600 „Pagoden“ in Meissen gefertigt wurden.
Die Palaisnummer weist die Figur als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus. (Julia Weber, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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