Die Deckelvase kopiert in Form und Dekor ein chinesisches Vorbild in der Sammlung Augusts des Starken, das sich nicht in Dresden erhalten hat. Lediglich die unterglasurblaue Fondfarbe mit goldenen Blumenranken des ostasiatischen Originals wurde hier durch einen auf die Glasur aufgetragenen und eingebrannten gelben Fond variiert. Der König selbst hatte im Frühjahr 1730 unmittelbare Kopien der chinesischen Deckeltöpfe in Meissen bestellt. Sie sollten seinen Bestand ostasiatischer Originale im Japanischen Palais komplettieren, um eine Aufstellung in symmetrischen Wandarrangements zu ermöglichen (vgl. PE 1336). Auch diese farblich abgewandelte Imitation war für den König bestimmt, wie das unterglasurblaue Augustus Rex-Monogramm auf der Unterseite belegt.

Das Stück weist keine Palaisnummer auf, kann aber aufgrund der Beschreibung und seiner Größe einem Eintrag im Inventar der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais zugeordnet werden. (Julia Weber, 2021)