Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PO 7863

Schale

Abmessungen
H. 7,7 cm, D. 41,2 cm, D. Fuß: 26,6 cm
Inventarnummer
PO 7863
Die Schale ist mit der „Taufe Christi im Jordan“ bemalt. Im Fond erscheint im Vordergrund zwischen aus Felsen herauswachsenden Bäumen ein durch lavierte horizontale Streifen angedeuteter Flusslauf; im Wasser stehen Christus und Johannes der Täufer. Im Hintergrund erscheint am Horizont ein europäisch anmutendes Haus, über dem der Heilige Geist in Gestalt einer Taube schwebt. Bei dieser Darstellung zeigt sich die mangelnde Vertrautheit des Malers mit dem Sujet in besonderer Weise.

Die innere Wandung ist mit einer dichten Bordüre von Blättern und Ranken in europäischer Manier bemalt, welche oben und unten jeweils von einem schwarzen Adler im Schnabel gehalten wird. Im dichten Rankenwerk erscheinen vier goldene Putti. Diese Bordüre findet sich bei zahlreichen Porzellanen des Auftragsporzellans „Chine de Commande“. Als europäische Vorlage kann vermutlich mit biblischen Szenen bemalte Delfer Fayence aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts angenommen werden. Die unpräzise und naiv erscheinende Wiedergabe durch die chinesischen Porzellanmaler ist daher sowohl auf die mangelnde Kenntnis des Themas wie auch auf die Übernahme des Motivs von der oftmals in flüchtig-verkürztem Stil bemalten Delfter Keramik zurückzuführen. Erst nach 1740 erfolgten sorgfältige Nachahmungen von Kupferstichen christlich-religiöser Thematik, die auf der Fahne häufig mit Bordüren im Stil von Meissener oder Wiener Du Paquier-Porzellan dekoriert sind.
Mit christlichen Szenen wie der Taufe oder der Kreuzigung Christi bemalte Porzellane nach niederländischen oder englischen Fayencevorbildern bzw. nach Stichvorlagen wurden möglicherweise nicht für den Export in den Westen, sondern für den Markt einheimischer Konvertiten hergestellt. Sie gelangten wohl eher als Kuriositäten und als Beweise des Erfolges christlicher Mission nach Europa.
(Aus: La maladie de porcelaine, Ostasiatisches Porzellan aus der Sammlung August des Starken, Leipzig 2001, S. 86)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Sechszeichenmarke der Ära Chenghua (1465 - 1487) im Doppelkreis in Unterglasurblau
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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