Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 1271

Deckeldose aus dem Service mit dem "Gelben Löwen"

Ort, Datierung
Abmessungen
H. mit Deckel: 7,6 cm, H. ohne Deckel: 4,5 cm, B. 14,3 cm, T. 8,9 cm
Inventarnummer
PE 1271
Genau wie der “Rote Drache” (PE 1175) wurde auch der „Gelbe Löwe“-Dekor ursprünglich um 1730 im Auftrag des französischen Händlers Rodolphe Lemaire in Meissen eingeführt und geht auf ein japanisches Vorbild im Kakiemon-Stil zurück. Die runde Schale mit braunem Rand kopiert unmittelbar ein Original aus Arita. Das Motiv des sich um ein Bambusrohr windenden „Löwen“ – wie der gestreifte Tiger in den zeitgenössischen Akten stets genannt wird – und dem blühenden Prunusbaum mit knorrigem Stamm wurde in Meissen zunächst vor allem auf einfachen Serviceteilen wie Tellern, Kummen und unterschiedlichen Schalenmodellen verwendet.
Als August der Starke dem betrügerischen Handel Lemaires, der die Meissener Kopien in Frankreich als ostasiatische Originale weiterverkaufte, 1731 ein Ende setzte, konfiszierte er alle noch in Sachsen vorrätigen Waren. Auf diese Weise gelangten auch die ersten Geschirre mit dem „Gelben Löwen“ in die königliche Sammlung im Japanischen Palais, wo sie mit weiteren Meissener Kakiemon-Kopien die Wände des Thronsaals im Obergeschoss zieren sollten.
Erst sein Sohn und Nachfolger August III., der wie sein Vater in Personalunion Sachsen und Polen regierte, wählte den „Gelben Löwen“ als Motiv für das zweite Meissener Hofservice. Während der „Rote Drache“ in der sächsischen Residenzstadt Dresden genutzt wurde, war der „Gelbe Löwe“ ab 1738 für die Warschauer Hofhaltung bestimmt. Um den Ansprüchen einer höfischen Tafel zu genügen, wurden für beide Service die von japanischen Vorbildern inspirierten Dekore auf europäische Geschirrformen übertragen. Manche Modelle wie etwa die Terrine mit Artischockenknauf und Handhaben in Form von Löwenköpfen wurden eigens für den königlichen Auftrag entwickelt (PE 1261). Beide Service blieben bis ins frühe 20. Jahrhundert am sächsischen Hof in Gebrauch und wurden stetig durch Nachlieferungen aus Meissen ergänzt. (Julia Weber, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Gekreuzte Schwerter in Unterglasurblau
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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