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Rouleau-Vase (yitongping 一统瓶)

Abmessungen
H. 46,5 cm, D. 13,2 cm, D. Fuß: 13,8 cm
Inventarnummer
PO 2038
Die sich um die Wandung der schlanken Vase mit weitem Hals ziehende Landschaft erscheint wie die Übertragung der Malerei einer Hängerolle auf das Porzellangefäß. Die Komposition übernimmt die Technik traditioneller chinesischer Malerei. Der Betrachter blickt in eine Flusslandschaft mit Bergen, Bäumen, Häusern und Figuren. Wie in einem chinesischen Landschaftsbild kann der Betrachter von rechts unten in den Bildraum eintreten, wobei sich ihm der Wanderer auf der Brücke als Identifikationsfigur anbietet.
Ungewöhnlich sind der Stil und die herausragende Qualität der Malerei. Die Landschaftselemente, besonders die Felsen und Berge, sind fein konturiert und mit sparsamen, zart gestrichelten Strukturlinien gestaltet.
Die Bemalung der Dresdner Vase zeigt Ähnlichkeit mit der Landschaftsmalerei des Mönchsmalers Hongren (1610 - 1664). Dieser gehörte zu der einflussreichen Anhui-Schule des 17. Jahrhunderts. In dieser Provinz befand sich der Sitz der Kaufmannsgilden, welche den Transport des in Jingdezhen produzierten Porzellans kontrollierten. Die reichen Kaufleute profilierten sich als Sammler mit dem Geschmack der Literaten. So erlebte Anhui um die Mitte des 17. Jahrhunderts eine Blüte der Malerei und eine weite Verbreitung der mit Holzschnitten illustrierten Bücher.
Chinesische Malerei und Holzschnitte wurden zu Vorbildern für die Porzellandekore im nahe gelegenen Jingdezhen. Der Dekor zahlreicher Porzellane, die in der ersten Regierungsperiode der neuen Qing-Dynastie, der Ära Shunzhi (1644 - 1661) und der frühen Ära Kangxi von 1662 bis 1683 entstanden, tragen jeweils die individuelle Handschrift eines Künstlers, besonders bei den Landschaftsdarstellungen. Wenn diese Dekore auch nicht von den Malern selbst geschaffen wurden, so weisen sie doch auf eine in der chinesischen Porzellangeschichte ungewöhnlich enge Beziehung von Malerei und Porzellandekor hin.
(Aus: La maladie de porcelaine, Ostasiatisches Porzellan aus der Sammlung August des Starken, Leipzig 2001, S. 40)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
ohne
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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