Die Meissener Sakeflaschen gleichen in Form und Dekor exakt den japanischen Vorbildern der Manufaktur Sakaida Kakiemon aus Arita. Sie sind auf der vierseitigen Wandung abwechselnd mit einer Ominaeshistaude und mit einem blühenden Winterpflaumenzweig sowie mit zwei verschieden ornamentierten Lambrequins auf dem Hals bemalt. Die japanischen Stücke wurden aus der königlichen Sammlung im Japanischen Palais nach Meißen gebracht, um sie für den französischen Kaufmann Rodolphe Lemaire zu kopieren, der sie in Frankreich als japanische Originale verkaufen wollte. Bei den Kopien wurde die obligatorische Schwertermarke deswegen in der Regel auf die Glasur gemalt, damit man sie leicht entfernen konnte, oder sie wurde gleich ganz weggelassen. Nach Aufdeckung der betrügerischen Machenschaften wurde der Manufakturdirektor Graf Hoym verhaftet und der Kaufmann des Landes verwiesen. Die noch nicht ausgelieferten Porzellankopien integrierte August der Starke in seine Porzellansammlung. Im Inventar von 1779 ist die Flasche zusammen mit weiteren Exemplaren wie folgt eingetragen: "Neun Stück differente Aufsaz Bouteillen mit bunten Blumen und Zierathen gemalt [...]". (Ulrich Pietsch 2010)