Mittelgroße ovale Tonschüssel mit zwei Henkeln (ein Henkel abgebrochen). Die Schüssel ist außen beige und weist innen eine rote Ausmalung auf. Die Keramik der Küstenbewohner Surinames ist in Form und Gestalt sehr vielfältig. Neben figürlich-plastischen Gefäßen wurden häufig einfache Schalen und Schälchen, Tassen und Schüsseln angefertigt, deren Form auf europäische Einflüsse zurückzuführen sind. Charakteristisch für diese Region sind die in den Farbtönen rot und beige gehaltenen Gefäße der Karaiben und Arawak. Diese Gefäße wurden in Wulsttechnik getöpfert. Den verwendeten weißen Ton magerte man mit Rindenasche, die nach dem Brand dem Gefäß eine gelblich-rote Farbe verlieh. Verzierungen in roten oder beigen geometrischen Mustern wurden im Anschluss aufgetragen. Kersten erwarb laut Eingangsangaben diese Schüssel in Ganzee, einem Ort am Oberlauf des Suriname-River weit im Binnenland im Brokopondodistrikt. In diesem Dorf lebten bis zur Errichtung des Brokopondostaudamms 1965 hauptsächlich Saramaccaner, eine Marron-Gruppierung. Hier liegt die Vermutung nahe, dass die Tonware erst durch Marron von den Arawak oder Karaiben erworben und dann an den Missionar weiterverkauft wurde.(VMH, Johanna Funke, 09.04.2020)