Trichterförmiger großer Korb in Spiralwulsttechnik mit eingeflochtenen hell- und dunkelbraunen Dreiecksornamenten. Wahrscheinlich war dieser Korb als Aufbewahrungsbehältnis früher mit einem spitzkegeligen Deckel versehen, der jedoch nicht mehr nachweisbar ist. Flechtarbeiten wie Körbe und Matten sind ein wichtiger Bestandteil des ostafrikanischen Hausrats. Geflochten wird sowohl von Männern als auch von Frauen. Zu den häufigsten Techniken zählt neben dem Kreuzflechten das Spiral- oder Spiralwulstflechten. Mit dieser Technik werden hauptsächlich Gegenstände der Aufbewahrung, wie auch der Essenszubereitung hergestellt. Beim Spiralflechten wird ein dünner Strang aus Halmen, welcher immer wieder verlängert wird, als Spirale übereinandergelegt, der jeweils obenliegende Strang wird mit dem darunterliegenden mittels eines weichen Halmes umwickelt. Das Objekt wurde nach diversen Aufrufen seitens der Missionagentur der Herrnhuter Brüdergemeine von einem Missionar gesammelt und nach Deutschland geschickt. Die Versorgung der Missionen mit europäischen Gütern wurde im 18. und 19. Jh. hauptsächlich über das Herrnhuter Unternehmen Abraham Dürninger organisiert. Im Jahre 1893 wurde die Missionsagentur gegründet, um diese Aufgabe zu übernehmen. Die Agentur erließ alsbald Aufrufe an die Missionare, Naturalien und sogenannte „Curiositäten“ (Ethnografika) nach Europa zu schicken. Um mit dem Erlös die angehäuften Missionsschulden abzubauen, wurden sie dann an verschiedene Institutionen und Privatleute verkauft, wobei dem Völkerkundemuseum Herrnhut mit seinen geringen Mitteln ein Vorkaufsrecht eingeräumt wurde. Die meisten Objekte aus solchen Agentur-Ankäufen unseres Museums stammen aus dem 1891 gegründeten Missionsgebiet Ostafrika.