Ort, Datierung
Zentralasien, Westhimalaya, Lahoul, Kyelang, vor 1876
Material und Technik
Abmessungen
12,5 x 8,5 x 2,5 cm
Museum
Inventarnummer
67438
Tsatsa, ein Amulett bzw. eine Votivgabe, wie sie von Buddhisten verwendet wird. Das Amulett wurde aus Ton, unter Beigabe von geweihten mineralischen und pflanzlichen Substanzen sowie von Asche feuerbestatteter Verstorbener hergestellt und vielfarbig bemalt. Dafür verwendeten die buddhistischen Mönche aus Metall oder Holz vorgefertigte Model (Hohlformen). Nach einem Trocknungsprozess an der Luft erfolgte bei älteren und herausragenden Stücken die Bemalung mit mineralischen Farben. Auf der Vorderseite ist ein Bodhisattva halbplastisch dargestellt. Dabei handelt es sich um Avalokiteshvara (sanskrit) bzw. Chenrezig (spyan.ras.gzigs, tibetisch), dem "großen Erbarmer" mit einem allumfassenden Mitgefühl, der als der Erlöser von den Leiden der Seelenwanderung und als Schutzpatron von Tibet hoch verehrt wird. Er erscheint hier mit 11 Gesichtern und acht Armen, deren Hände je ein Attribut halten: Lotosblume, Rosenkranz, Weihwasser-Fläschchen, Rad der Lehre und andere. Diese Form soll bewirken, dass sich der Bodhisattva intensiv dem Beistand für alle Wesen widmen kann. Bei dem Amulett handelt es sich um ein relativ großes und außerordentlich sorgfältig gestaltetes Stück. Es gehört zu den ersten Objekten aus Westtibet, die in das Herrnhuter Museum gelangten, wo heute eine etwa 450 Objekte umfassende Sammlung aus dieser Region bewahrt wird. Derjunge Paul Heyde brachte dieses Stück 1871 mit nach Deutschland als er in die Knabenanstalt Kleinwelka eintrat. Seine Eltern, Wilhelm und Maria Heyde ware seit 1854 bzw. 1859 Kyelang/Lahoul als Missionare der Brüder-Unität tätig. (VMH, Johanna Funke, 02.04.2020)
Kultureller Kontext
Ladakhi (Erwerbung)
Reproduktion
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