Eine Gruppe von fünf behauenen Steinen, festgebunden auf einem Träger aus Karton. Es handelt sich um Messer und Schaber, sowie einige Pfeil- bzw Harpunenspitzen. Da Inuit das Abschlagen (flaking) von Steinen nicht anwandten, ist eine kulturelle Zuordnung zur sogenannten "maritim-archaischen" Kultur der "Paläo-Indianer" naheliegend. Solche bearbeiteten Werkzeuge und Geschossspitzen wurden von Inuit oft wieder verwendet bzw. umgenutzt (upcycling) und werden von Archäologen häufig an Inuit-Siedlungsplätzen und Grabstätten gefunden.
Stück a), das Größte, hat einen fast dreieckigen Querschnitt. An der Basis ist der Stein zu einer Klinge geschlagen, so dass er wahrscheinlich als Schaber gedient hat.
Stück b) ist länglich und leicht sichelförmig geschwungen, zudem noch poliert. Der Querschnitt ist stark abgeflacht dreieckig. Dieser Stein ist sehr wahrscheinlich ein Messer. Ähnliche Klingenformen dienen in Nordamerika zum Abhäuten von Jagdbeute.
Stück c) ist aus dunklem Stein, länglich und sehr schmal. An beiden Enden ist es sehr spitz und die Seitenkanten sind zu scharfen Klingen beschlagen. Der Querschnitt ist oval. Dieser Stein wurde lt. Karteikarte als Bohrer interpretiert.
Stück d) ist vermutlich eine Speer- oder Harpunenspitze. Der Querschnitt ist stark abgeflacht. Die Blattkanten sind nicht so scharf, wie bei Feuerstein oder anderem Material, auch die Spitze ist nicht sonderlich scharfkantig. Es bedurfte sicher einer hohen Geschwindigkeit und Wucht, um damit die Haut eines Beutetiers zu durchbohren.
Stück e) ist eine Pfeilspitze. Der Stein ist poliert, der Querschnitt bildet ein abgeflachtes Dreieck. Das Blatt hat keinen Schaft, sondern eine glatte Basis. Aufgrund der Art der Bearbeitung (kein Abschlagen) wurde er vermutlich von Inuit hergestellt (MVL, Frank Usbeck, 14.05.2019)