Die einfellige Bechertrommel wurde aus hellem Ton, gedreht auf einer Töpferscheibe, gefertigt. Dieser wurde in den Farben Grün, Rot, Gelb und Braun mit zwei Fischen einem Vogel, einer Pflanze sowie Mustern bemalt. Das Fell ist mit einer Klebe- und Schnur-Ring-Spannung (Faserschnur) befestigt. Die Trommel wurde laut Archivalien von Kindern benutzt. Sie gelangte durch Schenkung von Vigo L. Glaß im Jahr 1996 in den Besitz des Völkerkundemuseums Herrnhut. Glaß hat sich aus beruflichen Gründen drei Jahrzehnte (1955-1984) im Ausland aufgehalten. Sein großes Interesse an den jeweiligen Lokalkulturen bewog ihn zum Aufbau einer Sammlung, die Kunst und kunsthandwerkliche Arbeiten umfasst. Für den Sammler waren diese Kulturzeugnisse mehr als Reiseandenken aus jenen Ländern, in denen er vornehmlich im Auftrag der Europäischen Gemeinschaft tätig geworden war. Sie ermöglichten ihm den Zugang zu anderen kulturellen Traditionen als Grundlage zum Verständnis der Menschen, die er beruflich und privat kennenlernte. Glaß hielt sich von 1978-1982 als Delegierter der EG für Burundi, Kenia, Uganda und Tansania in Burundi (Ostafrika) auf und hat das Objekt in dieser Zeit laut seiner Angaben auf einem Markt in Bujumbura (Burundi) gekauft. Stilistisch ist dessen Herkunft jedoch eher Nordafrika, evtl. Tunesien zuzuorden. Ob es von hier auf den Bujumburaer Markt gelangte oder Glaß es möglicherweise doch während seiner Zeit als Beauftragter einer Baufirma in Tunesien (1960-1962) erworben hat, bleibt derzeit spekulativ. Nähere Informationen zu den Erwerbsumständen liegen nicht vor.