Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 65354
Trichterförmiger großer Korbbecher in Spiralwulstgeflecht mit eingflochtenem rot-schwarzen Dreiecksmuster. Die Sammlerin Elise Kootz-Kretschmer beschreibt ihn in ihren Aufzeichnungen wie folgt: "Großer Bierkorb der Sango, in dem das Bier herumgereicht wird....Wenn das Geflecht durchfeuchtet ist, lässt das Gefäß keinen Tropfen des Inhalts mehr auslaufen, sobald es aber getrocknet ist, läuft der Becher wieder aus. Daher das Sprichwort: "Masana mu matonga horo", d.h.: die Lieblingsfrau im Bierbecher, dem nassen". Bierbrauen ist Frauenarbeit. Die Frau, die den Bierkorb ihres Mannes nie austrocknen, nie "laufen" lässt, wird die Lieblingsfrau, denn der Mann hat durch ihre Fürsorge immer zu trinken". Elise Kootz-Kretzschmer wurde 1894 zum Missionsdienst der EBU im Nyassa-Gebiet berufen. Gemeinsam mit ihrem Mann, Missionar Johannes Theodor Kootz, blieb sie insgesamt 17 Jahre im Safwa-Gebiet nördlich des Nyassasees und verrichtete ihren Dienst in Ipyana und Utengule, bis sie 1914 aus gesundheitlichen Gründen endgültig Afrika verließen. Elise Kootz-Kretschmer war hochinteressiert an den Menschen, mit denen sie lebte, schrieb alles auf, was sie beobachtete, dokumentierte Märchen und Sprichwörter. Aus ihren Aufzeichnungen und Tagebüchern mit über 4000 Seiten entstand, lange nach dem Tod ihres Ehemannes, eine dreibändige Monografie über die Safwa, sie veröffentlichte Geschichten und Lebensbilder. Elise Kootz-Kretschmer gehörte zu den wenigen Frauen der Brüdergemeine, die völkerkundliche Arbeiten hinterlassen haben. Schon während ihres ersten Heimaturlaubes 1903 verkaufte das Ehepaar Kootz eine 121teilige Sammlung Ethnografika an das Museum für Völkerkunde Berlin, um die hohen Transportkosten zu decken. 1940 übergab Elise Kootz-Kretschmer den Rest ihrer Sammlung an das Völkerkundemuseum Herrnhut. (VMH, Johanna Funke, 28.05.2021)
Kultureller Kontext
Sango (Erwerbung)
Creditline
Völkerkundemuseum Herrnhut, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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