Standpuppe in traditioneller Festkleidung in geblümtem Stoff der Kreolenfrauen in Suriname. Die traditionelle Kotomissi-Kleidung hat sich unter den städtischen Sklavinnen unter Einfluss der Kleidung weißer Frauen entwickelt. Zum Kotomissi gehört ein langer gestärkter Rock (Koto), er reicht bis unter die Achselhöhlen und wird über ein Tuch oder Band in der Taille zu einer Falte (kotobere) umgeschlagen, die auch als Tasche dienen kann und die Hüfte stark betont. Unter dem Rock werden zwei Unterröcke getragen, hier ein Unterkleid aus rosafarbenen Stoff, der oberhalb des unteren Randes mit orangefarbener Zickzack-Litze verziert ist. Häufig fällt der Rock über eine Polsterrolle am Rücken extra weit. Weiterhin gehört zur Tracht eine kurze Jacke (jaki), die wie ein großer Zirkel zugeschnitten ist: am Hals ausgechnitten und mit halblangen Ärmeln. Hinzu kommt ein ebensfalls gestärktes Kopftuch (angisa). Alle drei Teile zusammen werden häufig aus dem gleichen Stoff geschneidert. Diese Tracht wird noch stets zu besonderen Anlässen getragen. Das Kopftuch ist bei der Tracht von besonderer Bedeutung. Die Faltform übermittelt eine Botschaft. Die Tracht wird bis heute in Form und Farben modisch weiterentwickelt und auch gerne durch Afro-Surinamerinnen bei Tanzfesten (koto-dansi) getragen. (VMH, Johanna Funke, 25.04.2019)