Auf einer 2004 unternommenen Reise durch die neuen Bundesländer fotografierte Sven Johne Landstriche in der Nähe von Reichenbach, Zwickau, Liddow (auf Rügen), Schwerin und Helbra. Die nüchternen Aufnahmen trister Ackerflächen unter trübem Himmel werden durch kurze Texte ergänzt, die über merkwürdige Nachwende-Schicksale von Menschen aus den jeweiligen Regionen berichten. Ob es sich hier nur um eine bittere Bestandsaufnahme der „blühenden Landschaften“ im Osten handelt, ist fraglich, denn Bild und Legende passen nur bedingt zusammen und stimulieren gegenseitig auch andere Sichtweisen. Die für Johne charakteristischen Bild-Text-Konstellationen wirken wie fiktional angereicherte Dokumente oder dokumentarisch aufbereitete Fiktionen, in denen die Erfahrung der Wirklichkeit hypothetisch verdichtet wird (Matthias Wagner, 2013). Die fünfteilige Serie wurde 2006 als Förderankauf der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für die Sammlung des Kunstfonds erworben.