Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer NAm 02488
Eine menschliche Figur aus Ton vom Cochiti Pueblo, weiß engobiert, mit roter und schwarzer Bemalung. Solche hohlen Tonfiguren werden "Monos" genannt. Sie wurden ab 1870 in Cochiti (und in anderem Stil und kleinerem Format in Tesuque) hergestellt. Sie sind ein Ausdruck der hohen Töpferkunst in Cochiti, und werden als soziale Kritik auf die Veränderungen in New Mexico in der zweiten Hälfte des 19. Jh. interpretiert. Die Cochiti-Figuren, meist von Frauen produziert, stellen in der Regel Männer mexikanisch-hispanischer oder euroamerikanischer Herkunft dar, denen die Pueblo-Männer außerhalb ihrer isolierten Gemeinschaften begegnet waren. Dies können Priester, Soldaten, Händler oder Touristen sein. Es finden sich auch Figuren, die Zirkusartisten oder Menschen mit körperlichen Behinderungen oder Mißbildungen zeigen, welche zu dieser Zeit in Zirkus- und Variete-Shows zur Schau gestellt wurden. Die Figuren waren eingangs unter Touristen, Kunsthändlern und Museen gleichermaßen sehr beliebt, wurden bald aber als billige, "nicht authentische" Souvenirs von der Kunstwelt verschmäht. Heute sind sie zu einem Identitätsmerkmal selbstbestimmter Handwerkskunst aus Cochiti geworden.
Nachdem der Südwesten als Ergebnis des mexikanisch-amerikanischen Krieges 1848 zum US-Territorium wurde, begann mit der wirtschaftlichen Erschließung des Landes über den Santa Fe Trail auch die Beforschung seiner indigenen Bevölkerung. Verschiedene Vermessungs- und Sammelexpeditionen brachten in den 1870er Jahren Objekte und Fotos nach Osten. Dies intensivierte sich schlagartig, als Santa Fe 1880 ans Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Nun begannen indigene (Kunst)handwerker*innen, oft im Zusammenspiel mit Kuriositätenhändlern in Santa Fe, für den Touristen- und Kunstmarkt zu produzieren. Museen legten ab den 1880er Jahren beträchtliche Sammlungen von Töpferware und anderen Spezialitäten der Region an. (MVL, Frank Usbeck, 25.05.2021)
Kultureller Kontext
Cochiti (Sammelereignis)
Reproduktion
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