Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer NAm 04982
Eine geflochtene Korbtasche aus Zedernrinde. Unter dem oberen, verstärkten Rand ist je eine Masche ausgelassen. Durch sie wird das Band gezogen, mit dem das gefüllte Wasserreiskörbchen verschlossen wird. Wildleder-Bindung zum Aufhängen. An einer Faltstelle und der gegenüberliegenden Ecke ist das Stück etwas beschädigt.
Das Sammeln von Wildreis war eine der Hauptnahrungsquellen der indigenen Gruppen rund um die Großen Seen Nordamerikas. Bei der Ernte vom Kanu aus wurden die Ähren über den Bootsrand gebogen und die Reiskörner mit einem Holzschlegel abgeschlagen, so dass sie ins Boot fielen. Einige Stämme, wie die White Earth Nation in Minnesota (Anishinaabe, Chippewa) betreiben Wildreisernte bis ins 21. Jh. als eine Form nachhaltiger Landwirtschaft.
Eva Lips (1906-1988) war eine deutsche Ethnologin. Während des Exils in den USA (1934-1947) betrieb sie mit Ihrem Mann Julius Feldforschung bei Ethnien des nordöstlichen Waldlandes, wie den Innu. Bei der Rückkehr nach Deutschland übernahm Julius die Leitung des Leipziger Instituts für Ethnologie, starb jedoch 1950. Eva Lips leitete das Institut dann bis Mitte der 1960er Jahre. Sie bildete eine ganze Generation von DDR-Ethnologen aus, die bis nach 1990 die Arbeit in Museen und Universitäten prägten. Ihre Forschung und Lehre wandte auch Methoden der amerikanischen Anthropologie an, die sie während des Exils kennen gelernt hatte. Mit zahlreichen Sachbüchern wie „Das Indianerbuch“, „Nicht nur in der Prärie“ oder „Sie alle heißen Indianer“ vermittelte sie ethnologisches Fachwissen über das indigene Amerika an ein breites Publikum wie auch Kinder und Jugendliche. Sie trug damit zur Popularisierung der Ethnologie in der DDR bei, und bediente Sehnsüchte breiter Bevölkerungsschichten aufgrund fehlender Reisefreiheit wie auch der seit dem 19. Jh. andauernden „Indianerbegeisterung“. (MVL, Frank Usbeck, 26.07.2023)
Kultureller Kontext
Anishinabe (Sammelereignis)
Reproduktion
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