Ort, Datierung
Nordamerika, Prärie, USA, vor 1953
Abmessungen
L 53 cm, H max. 17,5 cm, D max 7 cm
Inventarnummer
NAm 04723
Eine Hammersteinkeule mit reicher Perlenstickerei am Stiel und am Stein selbst. Zudem ist am Ende des Stiels ein langes Haarbüschel eingelassen.
Hammersteinkeulen der Great Plains bestanden aus einem oft eiförmigen Stein, in den entlang der Querachse eine Rille eingeschliffen ist. Den Stein befestigte man am Holzstiel entweder, indem man den Stiel in einen Lederschlauch einnähte und dann das Ende des Schlauchs in nassem Zustand um diese Rille legte, so dass beim Trocknen das Material schrumpfte und Holz und Stein fest verband. Manchmal schälte man auch den Holzstiel auf und wickelte ein dünnes Ende des aufgeschälten Spans um die Rille, und befestigte dies danach mit Leder oder Bast.
Diese Keulen waren wirksame Schlagwaffen zu Fuß und zu Pferde. Sie sind aber auch, meist reich mit Perlenstickerei am Stiel überzogen und mit Pferdehaar verziert, als reine Zeremonialwaffen bei Tänzen mitgeführt worden. Bei heutigen Powwows werden noch immer ähnliche Tanzstäbe benutzt.
Der Sammler Erich Hösel (1869-1953) war ein sächsischer Bildhauer, der viele Jahre bei der Meißner Porzellanmanufaktur arbeitete. Bei einer Geschäftsreise in die USA 1904 besuchte er die Weltausstellung in St. Louis, die Louisiana Purchase Exposition, die der Westerweiterung der USA 1803 gewidmet war. Die dortigen Völkerschauen inspirierten sein lebenslanges künstlerisches Interesse für das indigene Nordamerika. Er erwarb auf dieser Reise eine Anzahl wertvoller ethnografischer Objekte indigener Kulturen und war seitdem in Deutschland in Liebhaber- und Sammlernetzwerken, u.a. im Umfeld des Karl-May-Museums Radebeul aktiv. Durch den Ankauf großer Teile seines Nachlasses 1962 konnte das Leipziger Museum seine Kriegsverluste in der Nordamerikasammlung wenigstens teilweise ersetzen. (MVL, Frank Usbeck, 21.07.2023)
Hammersteinkeulen der Great Plains bestanden aus einem oft eiförmigen Stein, in den entlang der Querachse eine Rille eingeschliffen ist. Den Stein befestigte man am Holzstiel entweder, indem man den Stiel in einen Lederschlauch einnähte und dann das Ende des Schlauchs in nassem Zustand um diese Rille legte, so dass beim Trocknen das Material schrumpfte und Holz und Stein fest verband. Manchmal schälte man auch den Holzstiel auf und wickelte ein dünnes Ende des aufgeschälten Spans um die Rille, und befestigte dies danach mit Leder oder Bast.
Diese Keulen waren wirksame Schlagwaffen zu Fuß und zu Pferde. Sie sind aber auch, meist reich mit Perlenstickerei am Stiel überzogen und mit Pferdehaar verziert, als reine Zeremonialwaffen bei Tänzen mitgeführt worden. Bei heutigen Powwows werden noch immer ähnliche Tanzstäbe benutzt.
Der Sammler Erich Hösel (1869-1953) war ein sächsischer Bildhauer, der viele Jahre bei der Meißner Porzellanmanufaktur arbeitete. Bei einer Geschäftsreise in die USA 1904 besuchte er die Weltausstellung in St. Louis, die Louisiana Purchase Exposition, die der Westerweiterung der USA 1803 gewidmet war. Die dortigen Völkerschauen inspirierten sein lebenslanges künstlerisches Interesse für das indigene Nordamerika. Er erwarb auf dieser Reise eine Anzahl wertvoller ethnografischer Objekte indigener Kulturen und war seitdem in Deutschland in Liebhaber- und Sammlernetzwerken, u.a. im Umfeld des Karl-May-Museums Radebeul aktiv. Durch den Ankauf großer Teile seines Nachlasses 1962 konnte das Leipziger Museum seine Kriegsverluste in der Nordamerikasammlung wenigstens teilweise ersetzen. (MVL, Frank Usbeck, 21.07.2023)
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