Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 13923
Ein Feuerfächer aus geschnittenem und geflochtenem Palmblatt.
Feuerfächer waren Werkzeuge zum Anfachen von Kochfeuern. Bei einigen Ethnien, die bitteren Maniok verarbeiteten, existierte eine robustere Form der Fächer, die auch als Küchenutensil bei der Zubereitung von Maniok-Brot diente.
Die Apinayé gehören zur Gê-Sprachfamilie und stellen den einzigen Vertreter der westlichen Timbira dar. Ähnlich wie die östlichen Timbira waren auch die Apinayé seminomadische Jäger, allerdings mit einem größeren Fokus auf Landwirtschaft, der mit dem Erstkontakt 1774 und dem Zugang zu Eisenwerkzeugen noch weiter wuchs. Gerade die Babassu-Nuss wurde aufgrund ihrer Beliebtheit bei den Europäern von den Apinayé als Marktfrucht kultiviert. 1824 gab es mehr als 4.000 Apinayé, doch diese Zahl schwand zusehends. Das Tief erreichte sie 1940 mit 160 Angehörigen, danach stieg sie jedoch wieder, bis 2009 auf etwa 1.000. Heute sind die Apinayé teilweise in die neobrasilianische Wirtschaft eingegliedert, haben sich aber trotz eines „tiefgreifenden Kulturwandels“ Teile traditioneller Kultur und Lebensweise erhalten.
Der Autodidakt und Sammler Curt Unckel wurde 1883 in Jena geboren. Nach einer Ausbildung zum Feinmechaniker in den Zeiss-Werken und umfangreichen Selbststudien der Amerikanistik in der Werksbibliothek wanderte er 1903 nach Brasilien aus. Dort lebte Unckel von 1905 bis 1907 bei den Apapocúva-Guaraní. Sie adoptierten ihn und gaben ihm den Namen „Nimuendajú“ (etwa „der sein eigenes Heim schafft“). Obwohl er nie ein formelles Studium der Ethnologie absolvierte, verfasste er zahlreiche ethnografische Studien über diverse brasilianische Ethnien und war als Sammler für mehrere deutsche Museen tätig. Nimuendajú besuchte zahlreiche indigene Gruppen und unternahm viele Expeditionen, bis er 1945 unter nicht vollends geklärten Umständen auf einer Expedition starb. (MVL, MVL Benutzer2, 15.12.2022)
Kultureller Kontext
Apinayé (Herstellung)
Reproduktion
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