Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 21580
Abmessungen
17 x 9,1 x 4,7 cm
Inventarnummer
SAm 21580
Ein Schöpflöffel aus einer längs halbierten Kalebassenfrucht (crescentia cujete). Die Innenseite ist schwarz lackiert. Dieser Lack wird aus dem Russ verbrannter Buritipalmenteile sowie dem Wasserabzug geraspelter Baumrinde gewonnen.
Der Sammler erwarb das Stück 1958 während einer Expedition im Auftrag des Leipziger Museums.
Die Kamayurá im Gebiet des oberen Xingu gehören der Tupi-Guarani-Sprachfamilie an. Wie die benachbarten Gruppen war ihre Wirtschaft traditionell auf Pflanzstock-Bodenbau und Fischfang ausgerichtet. Intensive Tauschbeziehungen in der Region halfen bei der Verbreitung von Produkten und Gebräuchen spezialisierter Gruppen. Eine Epidemie um Mitte des 20. Jh. bedrohte die Existenz ihrer kulturellen Eigenständigkeit. Infolge dessen wurde in den 1960er Jahren das Xingu Schutzgebiet für die indigenen Ethnien der Region eingerichtet. Um 2000 lebten wieder etwa 350 Kamayurá in einem Dorf am Ipavu-See.
Erich Wustmann (1907-1994) war Ethnologe und Schriftsteller. Er unternahm seit den 1920er Jahren zahlreiche Reisen, für die er Reiseberichte verfasste und die als Inspiration für Belletristik dienten. Während die Forschung in frühen Jahren vorrangig dem Polargebiet galt, unternahm er in den 1950er-1970er Jahren Reisen in südamerikanische Länder wie Brasilien, Peru, Bolivien, Kolumbien und Ecuador, aber auch nach Indien und Nordafrika. Seine Bücher erreichten ein Millionenpublikum und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. In den 1980er Jahren moderierte er die DDR-Fernsehserie „Unter Indianern, Lappen und Beduinen“. In seinen Publikationen, Vorträgen und Fernsehauftritten vermittelte er wissenschaftliche Erkenntnisse auf anschauliche Weise an ein breites Publikum. Damit trug er wesentlich zur Popularität der Ethnologie in der DDR bei. Seine Berichte über außereuropäische Völker und Sehnsuchtsorte boten der DDR-Gesellschaft ein Ventil für die fehlende Reisefreiheit. (MVL, Frank Usbeck, 27.07.2023)
Kultureller Kontext
Kamayurá (Sammelereignis)
Reproduktion
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