Eine Kette aus Jaguarzähnen, aufgefädelt auf eine Schnur.
Die Campa sind eine verzweigte Gruppe der Arawak-Sprachfamilie am Ostabhang der Anden in Peru. Seit dem späten 17. Jh gab es Versuche, die Campa zu missionieren. Auch deswegen isolierten sich die Campa bis um 1900 weitgehend. Konflikte aufgrund des Gummi-Booms und der organisierten Besiedlung des peruanischen Amazoniens zu dieser Zeit führte zu starkem Rückgang der Bevölkerung. Um 2000 schwankten Schätzungen ihrer Zahl zwischen 40.000 und über 80.000. Damit sind sie die größte Indigene Gruppe im Amazonasbecken. Die verschiedenen Unterabteilungen folgten um 2000 einer breiten Skala von Wirtschaftsformen, von halbnomadischer Subsistenzwirtschaft im Wald bis zu Lohnarbeit in der Landwirtschaft und den Städten.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden.
Es ist bislang nicht nachweisbar, ob dieses Stück auch auf Meyers Xingu-Expeditionen gesammelt wurde, oder später, etwa durch seine wissenschaftlichen Netzwerke, in seine Privatsammlung kam. (MVL, Frank Usbeck, 21.09.2022)