Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 13016
Material und Technik
Abmessungen
Durchmesser: 13 cm, Höhe: 6 cm
Inventarnummer
SAm 13016
Eine Schale aus einer halbierten Kalebassenfrucht mit Ritzverzierungen auf der Außenseite.
Das Stück wurde dem Museum 1909 von Hans Meyer geschenkt; dieser hatte es aus dem Bestand der Sammlung der Expedition von Reiß und Stübel bekommen.
Die Sammler Wilhelm Reiß und Alphons Stübel begannen 1868 eine ausgedehnte naturwissenschaftliche Forschungsreise in Südamerika. Zunehmend widmeten sie sich auch archäologischen und ethnografischen Fragen. Die Route führte zunächst von Santa Marta (Kolumbien) nach Bogotá. Von dort begaben sie sich zum Rio Meta und der präkolumbischen Ruinenstätte von San Agustin. 1870 bis 1874 weilten sie in Ecuador, wo Stübel u.a. den Cotopaxi bestieg, einen der höchsten tätigen Vulkane der Erde. 1874 reisten beide nach Peru, wo sie in Ancón bei Lima eine präkolumbische Siedlung ausgruben. 1875/76 überquerten sie die Anden und gelangten zum oberen Amazonas. Die gemeinsame Unternehmung endete in Rio de Janeiro. Während Reiß 1876 aus gesundheitlichen Gründen nach Europa zurückkehrte, setzte Stübel seine Reise über Montevideo, Buenos Aires nach Santiago de Chile fort. Er besuchte mehrere Vulkane, gelangte schließlich ins bolivianische Hochland und zur präkolumbischen Ruinenstätte von Tiahuanaco am Südende des Titicacasees.
Die Tucano (Eigenbezeichnung: Dachsea, Datxea) sind eine Gruppe der östlichen Tucano-Sprachfamilie im Grenzgebiet von Südost-Kolumbien und Nordwest-Brasilien. Im 18. u. 19. Jh gab es sporadische Kontakte mit europäischen Kolonialakteuren, wie etwa portugiesischen Missionaren. Erst ab 1914 begann eine systematische Mission entlang des Rio Rapuri durch die Katholische Kirche. Etwa zur selben Zeit unternahm auch Theodor Koch-Grünberg eine der ersten systematischen Forschungsexpeditionen auf ihrem Gebiet. Im anhaltenden Kontakt mit Europäern haben die Tucano bis heute ihre ursprünglich auf Maniokanbau und Fischfang spezialisierte Wirtschaft um Viehzucht und Gartenbau erweitert. Um 1990 zählten die Tucano mit ihren verschiedenen Unterabteilungen etwa 10.000 Menschen, wovon der Großteil auf brasilianischem Gebiet lebte. (MVL, Frank Usbeck, 22.06.2023)
Kultureller Kontext
Tucano (Herstellung)
Reproduktion
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