Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 19372
Ein Beutel mit Rohbaumwolle für Blasrohrpfeile. Der Behälter ist aus Baumwolle gestrickt und mit Rohbaumwolle gefüllt.
Ein Blasrohr ist eine ursprünglich in den Amerikas und Asien verbreitete Jagd- und Kriegswaffe. Es besteht aus einem bis zu 3m langem Rohr (Holz oder Bambus), durch das Pfeile verschossen werden. Hierfür wird entweder mit den Lippen oder der Zunge Druck aufgebaut. Gelegentlich werden am Ende des Pfeils auch kleine Ballen aus Baumwolle angebracht, um den Zwischenraum zwischen Pfeil und Rohr weiter zu verschließen und so den Druck zu erhöhen. Heute werden Blasrohre auch in westlichen Gesellschaften in der Tiermedizin (zur Betäubung) eingesetzt.
Die Ticuna (auch Tucuna, Eigenbezeichnung: Duuxuga) sind eine große indigene Gruppe, die die Region am mittleren Amazonas in Brasilien, sowie Gegenden in Südkolumbien und Ost-Peru bewohnen. Traditionell waren sie Jäger, Sammler und Fischer, und haben diese Wirtschaftsform teils auch nach Phasen von Integration in westliche Wirtschaftsformen (etwa während des Gummi-Booms um 1900) wieder reaktiviert. Die Unterabteilungen in Peru gelten als stark akkulturiert. Es herrscht rege intratribale Migration über die Ländergrenzen hinweg. Um 2000 wurden in allen drei Ländern insgesamt etwa 45.000 Mitglieder geschätzt.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden. (MVL, Frank Usbeck, 16.09.2022)
Kultureller Kontext
Ticuna (Herstellung)
Reproduktion
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