Material und Technik
Abmessungen
46 x 23,5 cm
Inventarnummer
SAm 23493
Ein Fächer zum Entfachen von Herdfeuern, gefertigt aus dem Blattstück einer Fiederpalme in einfacher Leinwandflechttechnik.
Die Bororó gehören der Sprachfamilie des Macro-Gê an. Ihr Name bedeutet „Innenhof des Dorfes“, was die kreisförmige Anordnung der Häuser um einen zentralen Dorf- und Zeremonialplatz schon umschreibt. Sie bewohnten weite Savannen im Norden des heutigen Bundesstaats Mato Grosso. Ihre materielle Kultur ist geprägt von aufwändig gestalteten Federkranz-Kopfbedeckungen. Bei Kontakt mit portugiesischen Eroberern um 1770 gab es etwa 15.000 Mitglieder. Die folgenden Kriege und Krankheiten verringerten die Zahl drastisch und zersplitterten die Bororó in verschiedene Gruppen, von denen einzelne sich nahe portugiesischer Städte ansiedelten und zunehmend akkulturierten. Um 2000 wurden etwa 750 Bororó in sieben Dörfern gezählt. Die Wirtschaft der Bororó hat sich im 20. Jh. neben der Jagd auf den Ackerbau (Maniok, Mais, Reis) orientiert.
Rolf Krusche (*1938) studierte Ethnologie in Leipzig und war 1960-67 am Julius-Lips-Institut in Leipzig tätig. 1968 wechselte er als Assistent (später Kustos für Amerika) ans GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig. Er hat zahlreiche international beachtete Fachpublikationen zu Nord- und Südamerika veröffentlicht und bedeutende Leipziger Amerika-Ausstellungen konzipiert. Bis zum Ende der DDR bekam er keine Gelegenheiten zu eigener ethnologischer Feldforschung; während der 1990er Jahre unternahm er aber längere Reisen nach Brasilien und Kanada und legte eine umfangreiche Sammlung an. (MVL, Frank Usbeck, 26.06.2023)
Die Bororó gehören der Sprachfamilie des Macro-Gê an. Ihr Name bedeutet „Innenhof des Dorfes“, was die kreisförmige Anordnung der Häuser um einen zentralen Dorf- und Zeremonialplatz schon umschreibt. Sie bewohnten weite Savannen im Norden des heutigen Bundesstaats Mato Grosso. Ihre materielle Kultur ist geprägt von aufwändig gestalteten Federkranz-Kopfbedeckungen. Bei Kontakt mit portugiesischen Eroberern um 1770 gab es etwa 15.000 Mitglieder. Die folgenden Kriege und Krankheiten verringerten die Zahl drastisch und zersplitterten die Bororó in verschiedene Gruppen, von denen einzelne sich nahe portugiesischer Städte ansiedelten und zunehmend akkulturierten. Um 2000 wurden etwa 750 Bororó in sieben Dörfern gezählt. Die Wirtschaft der Bororó hat sich im 20. Jh. neben der Jagd auf den Ackerbau (Maniok, Mais, Reis) orientiert.
Rolf Krusche (*1938) studierte Ethnologie in Leipzig und war 1960-67 am Julius-Lips-Institut in Leipzig tätig. 1968 wechselte er als Assistent (später Kustos für Amerika) ans GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig. Er hat zahlreiche international beachtete Fachpublikationen zu Nord- und Südamerika veröffentlicht und bedeutende Leipziger Amerika-Ausstellungen konzipiert. Bis zum Ende der DDR bekam er keine Gelegenheiten zu eigener ethnologischer Feldforschung; während der 1990er Jahre unternahm er aber längere Reisen nach Brasilien und Kanada und legte eine umfangreiche Sammlung an. (MVL, Frank Usbeck, 26.06.2023)
Kultureller Kontext
Bororó (Herstellung)
Reproduktion
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