Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 06262
Eine Schale aus gebranntem Ton. Der Rand ist regionaltypisch mit einer figürlichen Ausformung mit Tiermotiv (Beine, Kopf, Schwanz) gestaltet.
Die Kalapalo sind eine Gruppe der karaibischen Sprachfamilie am oberen Xingu. Ihr Name stammt von der Bezeichnung des ursprünglichen Dorfes. Nach Hermann Meyer bildeten sie eine von mehreren Untergruppen der Akuku, die er wiederum den Nafuquá zurechnete. Die Kalapalo lebten trotz gelegentlicher Besuche durch Missionare und Forscher seit dem 19. Jh weitgehend isoliert. Durch die Einrichtung des Xingu-Schutzgebiets 1961 wuchs ihre Bevölkerungszahl, so dass um 2015 ca. 650 Kalapalo in acht Dörfern von Fischfang sowie von Gartenbau mit Mais, Maniok und Piqui lebten. Die Jagd wird bis heute nur selten praktiziert, weil Tabus gegen das Verspeisen vieler Tierarten bestehen und man fürchtet, dass regelmäßige Jagd Aggressionen innerhalb der Gesellschaft verstärken könne.
Im Gebiet der Xingu-Quellflüsse befindet sich ein intertribales Akkulturationsgebiet. Eine Reihe von Ethnien unterschiedlicher Sprachzugehörigkeit formte hier eine relativ einheitliche Kultur aus. Verschiedene Gruppen haben sich im Verlaufe der Geschichte auf die Herstellung bestimmter Produkte spezialisiert, die durch intertribalen Handel zu den anderen Stämmen des Gebiets gelangten. Auf diese Weise kam dieses Objekt auch in den Besitz der Kalapalo, denn nur die zur Aruak-Sprachfamilie zählenden Waurá und Mehinaku stellten Keramikgefäße her.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete deutsche Kolonien im Süden des Landes. Meyer gilt als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden. (MVL, Frank Usbeck, 14.03.2022)
Kultureller Kontext
Akukú Calapalu (Herstellung)
Reproduktion
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