Das Gefäß greift ein in der Chimú-Kunst häufiges Thema auf, eine Affenfigur, die einer großen Frucht, häufig einem Kürbis, aufsitzt oder liegt. Der Kürbis ist hier durch das Feld mit Gänsehautmotiv stilisiert dargestellt. Die im Vergleich zum Tierkörper häufig überdimensional groß erscheinende Frucht ist Ausdruck von Fruchtbarkeitsvorstellungen. Der Affe wird oft mit dem Tiefland und dem Konsum der dort angebauten Coca in Verbindung gebracht. Coca war und ist für alle Rituale von Bedeutung und steht damit auch für die Verbindung der Menschen zu Göttern und Ahnen, von denen man sich eine positive Einflussnahme auf die Fruchtbarkeit von Mensch, Vieh und Feldfrucht versprach. Die überdimensional dargestellte Frucht deutet damit auf den Erfolg der Beziehung hin, während der Affe möglicherweise als Bote zwischen den Welten zu deuten ist. (Claudia Schmitz 2022)