Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 00722

Kleine Kalebassenschale mit der Darstellung der "Mami Wata/Watramama"

uns nicht bekannt - Hersteller Klemm, Gustav Friedrich (1802-1867) - Sammler
Eine Kalebassenschale mit geschnitzten und gemalten Verzierungen. Darunter befinden sich u.a. ein Stern sowie eine Darstellung der Watramama, die ein gebogenes Schwert in der Hand hält.
Watramama ist die Bezeichnung für einen Tanz versklavter Menschen in Suriname, aber auch für die Wassergöttin (Mami Wata, Pidgin-Englisch für „Mutter des Wassers“, die eines der vier Elemente in der Winti-Religion Surinames repräsentiert). Der Watramama-Tanz wurde von weißen Kolonisten und Plantagenbesitzern wegen seiner Wildheit gefürchtet und war bis ins 20. Jh. hinein verboten, konnte aber nicht unterdrückt werden. Er sollte u.a. zum Schutz gegen schwarze Magie dienen. Die Forschung sieht ihn als zentrales Ursprungselement der heutigen Winti-Religion, die von den Nachfahren versklavter Menschen wie auch den Marron (entlaufene Sklaven und deren Nachfahren) praktiziert wird. Die Vorstellung von Watramama als Wassergöttin geht auf verschiedene west- und zentralafrikanische Kulturen zurück.
Der Sammler Gustav Friedrich Klemm (1802-1867) war Bibliothekar, Ethnologe und Prähistoriker. Er verfasste grundlegende Werke zur Kulturgeschichte der Menschheit, zur Altertumsgeschichte und zu kulturellen Klassifizierungen. Letztere dienten im späten 19. Jh. auch als Basis für die Entwicklung von Rassentheorien. Über sein verzweigtes wissenschaftliches Netzwerk legte Klemm in 40 Jahren eine große systematische ethnografische Sammlung an und begründete somit eine wissenschaftliche Praxis des Sammelns, die über die Interessen und Ausstellungsmethoden bisheriger Kuriositätenkabinette weit hinausging. Die Sammlung wurde 1870 von einer Gruppe Leipziger Bürger angekauft und diente somit als Grundstock des Leipziger Völkerkundemuseums. (MVL, Frank Usbeck, 13.06.2022)
Kultureller Kontext
Maroons (Sammelereignis)
Reproduktion
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