Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 08758
Ein Bündel Curauá-Fasern, welche als Bindematerial verwendet wurden. Curauá (Ananas lucidus) sind in Südamerika und der Karibik vorkommende Bromeliengewächse mit bis zu 1m langen Blättern. Diese wurden bereits in vorkolonialer Zeit zu Seilen und Fischnetzen verarbeitet. Seit etwa 2010 werden die Pflanzen in Brasilien auch zur industriellen Fasergewinnung kultiviert.
Die Yanoamá-Gruppen (u.a. Yanomami) sind eine der größten Ethnien am Amazonas im Grenzgebiet von Brasilien und Venezuela. Sie bilden ihre eigene Sprachfamilie. Um 2010 wurde ihre Zahl in beiden Ländern auf etwa 35.000 Personen geschätzt. Obwohl es erste Berichte über sie bereits aus den 1650er Jahren gab, hielten sie sich bis Mitte des 20. Jh weitgehend isoliert von Europäern und anderen indigenen Gruppen. Sie betrieben Bodenbau mit Kochbananen. Anders als andere Amazonas-Gruppen nutzten sie die Flüsse kaum für Transport und Nahrungserwerb. In den 1950er Jahren gerieten sie zunehmend in Konflikt mit Goldsuchern und Landbesetzern in Brasilien, und waren ab den 1970er Jahren vom venezolanischen Regierungsprogramm zur Entwicklung der südlichen Regionen des Landes betroffen. In den 1990er Jahren erreichten sie weitgehende Bestätigung ihrer Landrechte in Brasilien und Venezuela, wenn auch Konflikte um Landnutzung und Rohstoffabbau weiterbestehen.
Der Ethnologe Theodor Koch-Grünberg (1872-1924) wurde durch seine Forschung und Reisen im Amazonasgebiet international bekannt. Er nahm an der 2. Xingu-Expedition Herrmann Meyers teil (1898-1900), bereiste den Yapura und den Rio Negro an der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela 1903-05, und unternahm eine weitere Expedition in dieses Grenzgebiet des Nordwestamazonas 1911-13. Zudem gilt er als Pionier der anthropologischen Fotografie. Ab 1915 leitete er das Lindenmuseum Stuttgart.
Kultureller Kontext
Yanomami (Herstellung)
Reproduktion
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