Ein Anhänger mit Metallhülsen, einer Bronzemünze, einem Zahn, sowie einigen Eisenblättchen, befestigt an einer Schnur.
Die Aweikoma (auch Bugre oder Xokleng genannt) sind eine Gruppe der Gê-Sprachfamilie im Süden Brasiliens. Von drei im 19. Jh bekannten Gruppierungen existieren heute noch zwei in Schutzgebieten, die um 1914-18 eingerichtet wurden. Ursprünglich waren die Aweikoma halbnomadische Jäger und Sammler. Im Indigenen Territorium Ibirama (TII) versuchte die brasilianische Regierung im 20. Jh., ihre Wirtschaftsweise auf Landwirtschaft umzustellen. In den 1980er Jahren wurde die Landbasis in Ibirama durch den Bau eines Staudamms im Itajai-Tal drastisch verringert, was die Selbstversorgung weiter erschwerte. Herrmann Meyer begegnete ihnen wahrscheinlich während seiner Planungen für die Gründung deutscher Kolonien im Bundesstaat Santa Catarina während der 1890er Jahre.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden. (MVL, Frank Usbeck, 31.03.2022)