Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 26216
Ort, Datierung
Polynesien, Rapa Nui (Osterinsel), vor 1904
Abmessungen
49 x 9,8 x 7 cm, 644 g
Inventarnummer
26216
Der Name moai papa bedeutet zunächst flache Statue, im östl. Polynesien verweist papa jedoch auch auf die Erde, das weibliche Element des ersten Menschenpaares, möglicherweise ein Hinweis auf eine Verkörperung der Erdmutter. Dennoch zeigt diese weibliche Figur signifikante männliche Merkmale, wie den haarlosen Schädel und die fehlenden Brüste, was dahingehend interpretiert wird, dass die Macht der weiblichen Vorfahren als gleichrangig mit derjenigen der männlichen verstanden wurden. Allerdings gibt es in der polynesischen Religion durchaus die Vorstellung, dass das Geschlecht im Jenseits unklar bleibt. Besonderheit dieser weiblichen Holzfiguren ist ihre fehlende Materialstärke, der große Kopf und die Köperneigung. Die Funktion der insgesamt ermittelten 99 weiblichen Figuren, die alle einem bestimmten Formenkanon folgen, ist unbekannt. Der Legende nach wurden diese von Tuu ko Iho, einem der ersten Siedler, nach einem Traum angefertigt, in welchem ihm zwei weibliche Geister begegneten. Anders als die männlichen moai kavakava wurden die moai papa nicht um den Hals getragen, jedoch ebenfalls in Rindenbaststoff eingewickelt aufbewahrt. Als Folge der Verschleppung eines Drittels der Bevölkerung durch peruanische Sklavenjäger 1863 und 64, ging das Wissen um die inhaltliche kulturelle Bedeutung verloren. Den ältesten moai wurden übernatürliche Kräfte zugesprochen, sie wurden auch als atua, Gottheiten, bezeichnet. Jüngst konnte ein moai kavakava auf das frühe 15. Jahrhundert datiert werden. Diese Figur gehört in die Gruppe der späten Arbeiten.

(MVL, Marion Melk-Koch)
Claus Deimel: Schätze aus Indonesien und der Südsee : die Schenkungen Baessler und Arnhold, Dresden 2006, Seite 60, Abb. 59 (farbig)
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