Blattartiger ritueller Kerzenhalter, die Figur im Zentrum stellt die hinduistische Göttin Uma Bhagavati dar. Der Griff des Kerzenhalters ist mit zwei umeinander gewundenen Nagas verziert. Den rituellen Kerzenhalter erwarb das Museum 1988 zusammen mit fünf weiteren von der Ethnologin Kirtsen Haupt, die sich von August 1986 bis Mai 1987 zum Studium in Phnom Penh aufhielt. Sie selbst hatte die Popil auf dem Markt Tuol Tumpung in Phnom Penh käuflich erworben.
Rituelle Kerzenhalter sind seit der Gründung des Angkor-Reiches im 9. Jh. belegt. Sie waren bei vielen zeremoniellen Anlässen (Übergangszeremonien, Weihe von Statuen und Gebäuden) in Gebrauch. Noch heute sind die Fruchtbarkeit symbolisierenden Kerzenhalter im Hochzeitskontext von Bedeutung. In der von dem Achar (Zeremonienmeister) geleiteten Zeremonie Bongvil Popil werden Popil unter Glück- und Segenswünschen um das Brautpaar herumgereicht. (PM, 2024)