Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 02101
Auf den nördlich von Sulawesi gelegenen Sangihe- und Talaud-Inseln wurden bis in die 30er Jahre des 20. Jh. die Fasern einer wilden Bananenart (Musa textilis Luis Vee.) zum Weben genutzt. Die Lokalbezeichnung der Pflanze ist hoté, der Faser dorundung. Bekannter geworden sind sowohl die Bananenfaser als auch die daraus hergestellten Gewebe unter den Handelsnamen koffo und abaca. Aus dem Material wurden Kleidungsstoffe, Gewebe zu Dekorationszwecken (Vorhänge, Wandbehänge, Umkleidungsstoffe für Matrazen und Sitzkissen) sowie gazeartige Netze für den Fischfang hergestellt.
Die Motive der gemusterten Textilien basieren auf einfachen geometrischen Grundformen, die zu komplizierten Gebilden (überwiegend in Rautenform) zusammengesetzt wurden. Sehr selten sind auch zoomorphe Motive belegt. Die Textilien entstanden auf Trennstabwebgeräten mit Pseudospiralkette. Dieses leinwandbindige Gewebe, dessen musterbildende Zierschüsse auf der Rückseite flottieren, ist Geschenk eines Missionars an Adolf Bernhard Meyer, der sich im April 1871 während seiner Reisen im indopazifischen Raum auf der Insel Siau im Sangihe-Archipel aufhielt. Von Meyer wurde die Lokalbezeichnung "ravendung" für diesen großformatigen, aus mehreren Webbahnen zusammengenähten Vorhang/Raumteiler überliefert sowie ein Kaufpreis von "40 Gantang Kokosnußöl" (etwa 220 Liter). Die ethnographischen Sammlungen A.B. Meyers, der 1874 zum Direktor des Königlichen Naturhistorischen Museums in Dresden ernannt wurde, sind 1875 für die neugegründete Ethnographische Abteilung angekauft worden. (PM, 2022)
Kultureller Kontext
Sangiresen (Herstellung)
Reproduktion
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