Im Mai 1979 kaufte das Museum für Völkerkunde in der Neuen Dresdener Galerie (Staatliche Kunsthandel der DDR) 29 Kulturzeugnisse aus Vietnam, die zuvor in der Verkaufsausstellung "Kunsthandwerk aus Vietnam" von der Vietnam-Spezialistin des Museums, Rosemarie Zell, für das Haus reserviert worden waren. Zu den Erwerbungen gehörten 15 Farbholzschnitte, ein Keramik-Miniaturensatz, Spielzeug und Lackarbeiten, darunter diese kostbar gearbeitete Deckeldose mit Perlmuttintarsien. Ein zur Übernahmezeit vorhandenes Etikett wies als Hersteller "Tran van Ha", als Artikelbezeichnung "qua cuoi" (Lackschachtel für Brautleute - für gemeinsames Hochzeitsmahl), "luc lang" (sechseckig) aus. Der Deckel der Dose trägt das von Fledermäusen umgebene Zeichen für Glück im Zentrum. Die sechs Seiten zieren daoistische und ander Symbole (1. Kürbisflasche und Schwert, 2. Wolkendrache, 3. Fächer und Fliegenwedel, 4. Schildkröte mit Büchern, 5. zwei Tuschepinsel, 6. Phönix). Die Deckeldose soll bereits 1978 auf der II. Quadriennale des Kunsthandwerks sozialistischer Länder in Erfurt ausgestellt gewesen sein, bevor sie in die Dresdener Verkaufsausstellung des Staatlichen Kunsthandels gelangte. (PM, 2023)