Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 11649
Auf den nördlich von Sulawesi gelegenen Sangihe- und Talaud-Inseln wurden bis in die 30er Jahre des 20. Jh. die Fasern einer wilden Bananenart (Musa textilis Luis Vee.) zum Weben genutzt. Die Lokalbezeichnung der Pflanze ist hoté, der Faser dorundung. Bekannter geworden sind sowohl die Bananenfaser als auch die daraus hergestellten Gewebe unter den Handelsnamen koffo und abaca. Aus dem Material wurden Kleidungsstoffe, Gewebe zu Dekorationszwecken (Vorhänge, Wandbehänge, Umkleidungsstoffe für Matrazen und Sitzkissen) sowie gazeartige Netze für den Fischfang hergestellt.
Die Motive der gemusterten Textilien basieren auf einfachen geometrischen Grundformen, die zu komplizierten Gebilden (überwiegend in Rautenform) zusammengesetzt wurden. Sehr selten sind auch zoomorphe Motive belegt. Die Textilien entstanden auf Trennstabwebgeräten mit Pseudospiralkette. Die hemdartige Oberbekleidung ist von Männern anlässlich von Zeremonien und Fest getragen worden. Länge und Farbe geben Auskunft über den sozialen Status. Dieses Männerhemd kaufte das Museum 1888 zusammen mit weiteren 14 Kulturzeugnissen von dem Naturforscher Otto Staudinger. Sammler der Gewebe war jedoch der Mediziner Carl Constantin Platen (* 24. September 1843 in Stralsund; † 29. Juni 1899 in Barth), der sich 1886/1887 zum Erwerb von Vögeln und Schmetterlingen auf Sangir (=Groß-Sangir=Pulau Sangihe Besar) aufhielt. (PM, 2022)
Kultureller Kontext
Sangiresen (Herstellung)
Reproduktion
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