Das einseitig beschriftete Bambusstück wurde von dem Chemiker, Pharmazeut und ethnologisch interessierten Forschungsreisenden Alexander Schadenberg während seines 13-jährigen Aufenthaltes in den Philippinen erworben. Zwischen 1887 und 1896 schenkte er etwa 800 Kulturzeugnisse an das damalige Königliche Zoologische und Anthropologisch-Ethnographische Museum zu Dresden. Darunter befinden sich sieben Bambusabschnitte mit Mangyanen-Schriftzeichen von der Insel Mindoro. Dieser achte Bambusabschnitt stammt jedoch aus dem Nachlass des jung verstorbenen Sammlers und ist eine von mehreren Schenkungen der Witwe Anna Schadenberg-Händler. Die Originalnummer (618) lässt darauf schließen, dass der Bambusabschnitt zeitgleich mit den bereits 1895 geschenkten Bambusinschriften gesammelt worden ist. Die geritzte Inschrift ist wegen der besseren Lesbarkeit nachträglich am Museum mit Tusche geschwärzt worden. (Petra Martin, 2019)