Prunkdolch / Kris mit Scheide (keris / sarung keris)
uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Abmessungen
Kris: 50,3 x 8,8 x 3 cm, Scheide: 48,7 x 14,4 x 3,4 cm
Inventarnummer
02889
Seit dem 16. Jahrhundert gelangten Krise (indones. keris) von der fernen Insel Java nach Europa, wo sie aufgrund außergewöhnlicher Formgebung und reicher Verzierung zu geschätzten Kabinettstücken in Kunst- und Raritätenkammern wurden. In den Sammlungen der sächsischen Kurfürsten befanden sich bis zum frühen 18. Jahrhundert mindestens 15 dieser Prunkdolche. Die regionale Herkunft der frühen Krise blieb lange ebenso unerkannt wie die sich in ihnen manifestierenden symbolischen und spirituellen Werte javanischen Kultur.
Dieser Kris fand erstmals 1697 in einem Inventar der Indianischen Kammer Erwähnung als: „...japanisch Meßer, die Klinge ebenfals geflammet und gewäßert, der Grief von braunem Horn, mit dem vizijpozilj formirt, in einer silbernen Scheide oben und unten etwas vergöldet und ausgehauen.“ In späteren Inventaren wird aus dem „Vizlipozli“ (eine Verballhornung der aztekischen Gottheit Huitzilopochtli) ein „Götzenbild“. Die Herkunft der Prunkwaffe aus Java, die Darstellung eines raksasa (dämonische Wächtergottheit) sowie Materialeigenschaften und technische Details der Klingenherstellung sind erst im 19. Jahrhundert bekannt geworden.
In seiner heutigen Zusammensetzung ist dieser Kris eine Assemblage. Der in den frühen Inventaren beschriebene Kris hatte einen Holz- oder Horngriff. Dieser hier ist jedoch aus Elfenbein gearbeitet. Dolch und Silberscheide sind erst 1882 bei der Übergabe von Waffen aus der kurfürstlich-königlichen Sammlung an das wenige Jahre zuvor gegründete Museum für Völkerkunde vereint worden. Der Fehler wurde erst nach dem Studium aller historischen Inventarverzeichnisse bemerkt. (PM, 2022)
Dieser Kris fand erstmals 1697 in einem Inventar der Indianischen Kammer Erwähnung als: „...japanisch Meßer, die Klinge ebenfals geflammet und gewäßert, der Grief von braunem Horn, mit dem vizijpozilj formirt, in einer silbernen Scheide oben und unten etwas vergöldet und ausgehauen.“ In späteren Inventaren wird aus dem „Vizlipozli“ (eine Verballhornung der aztekischen Gottheit Huitzilopochtli) ein „Götzenbild“. Die Herkunft der Prunkwaffe aus Java, die Darstellung eines raksasa (dämonische Wächtergottheit) sowie Materialeigenschaften und technische Details der Klingenherstellung sind erst im 19. Jahrhundert bekannt geworden.
In seiner heutigen Zusammensetzung ist dieser Kris eine Assemblage. Der in den frühen Inventaren beschriebene Kris hatte einen Holz- oder Horngriff. Dieser hier ist jedoch aus Elfenbein gearbeitet. Dolch und Silberscheide sind erst 1882 bei der Übergabe von Waffen aus der kurfürstlich-königlichen Sammlung an das wenige Jahre zuvor gegründete Museum für Völkerkunde vereint worden. Der Fehler wurde erst nach dem Studium aller historischen Inventarverzeichnisse bemerkt. (PM, 2022)
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