Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 70059
Abmessungen
Kalumet: 9,2 x 69 x 4 cm, Beutel: 39,5 x 18 x 2,5 cm
Inventarnummer
70059
Eine nordamerikanische Friedenspfeife, oder "Kalumet", aus dem Nachlass der Leipziger Ethnologin Eva Lips. Der rote Pfeifenkopf stammt von den heiligen Catlinit-Pfeifensteinbrüchen in Pipestone, Minnesota, USA. Viele Stämme erwähnen den Steinbruch in ihren Schöpfungsgeschichten. Beim Besuch im Steinbruch ruhen traditionell alle Feindseligkeiten untereinander. Kalumets werden zeremoniell geraucht, um (Friedens-)Verträge und Vereinbarungen zu bekräftigen. Die als heilig verehrten Kalumets werden, wenn sie nicht benutzt werden, in solchen verzierten Beuteln aufbewahrt. Kopf und Rohr werden nur zur Benutzung in einander gesteckt.
Es wird zwischen "männlichen" Pfeifen und "weiblichen" Pfeifen unterschieden. Erstere, wie dieses Objekt, haben hinter der Tabakschale des Kopfes noch einen horizontalen Fortsatz, weibliche Pfeifen haben dagegen einen "L"-förmigen Kopf. Traditionell wurden für zeremonielle Zwecke nur "männliche" Pfeifen verwendet, unabhängig vom Geschlecht der Raucher.
Eva Lips (1906-1988) war eine deutsche Ethnologin. Während des Exils in den USA (1934-1947) betrieb sie mit Ihrem Mann Julius Feldforschung bei Ethnien des nordöstlichen Waldlandes, wie den Innu. Bei der Rückkehr nach Deutschland übernahm Julius die Leitung des Leipziger Instituts für Ethnologie, starb jedoch kurz darauf. Eva Lips leitete das Institut dann bis in die 1960er Jahre. Sie bildete eine ganze Generation von DDR-Ethnologen aus, die bis nach 1990 die Arbeit in Museen und Universitäten prägten. Ihre Forschung und Lehre wandte auch Methoden der amerikanischen Anthropologie an, die sie während des Exils kennen gelernt hatte. Mit zahlreichen Sachbüchern wie „Das Indianerbuch“, „Nicht nur in der Prärie“ oder „Sie alle heißen Indianer“ vermittelte sie ethnologisches Fachwissen über das indigene Amerika an ein breites Publikum wie auch Kinder und Jugendliche. Sie trug damit zur Popularisierung der Ethnologie in der DDR bei, und bediente Sehnsüchte breiter Bevölkerungsschichten aufgrund fehlender Reisefreiheit wie auch der seit dem 19. Jh. andauernden „Indianerbegeisterung“.
(MVL, Frank Usbeck)
Kultureller Kontext
Anishinabe (Sammelereignis)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Hausrat

Pfeife

uns nicht bekannt
Völkerkundemuseum Herrnhut
Weitere interessante Objekte
Pfeife
uns nicht bekannt
Völkerkundemuseum Herrnhut
Museum für Völkerkunde Dresden

Räuchergefäß (kasha) in Form einer Tempelhalle

uns nicht bekannt
Museum für Völkerkunde Dresden
Weitere interessante Objekte
Räuchergefäß (kasha) in Form einer Tempelhalle
uns nicht bekannt
Museum für Völkerkunde Dresden
uns nicht bekannt

Hocker

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Hocker
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Zum Seitenanfang