Im 36. Buch der Naturalis historia, das die Steine zum Gegenstand hat, berichtet Plinius der Ältere davon, dass Kephisodot die Kunstfertigkeit (ars) seines Vaters Praxiteles geerbt und unter anderem eine Statue der Aphrodite geschaffen habe. Die große Ähnlichkeit, die zwischen der Aphrodite von Knidos, einem oft gerühmten, um 350 v. Chr. geschaffenen Werk des Praxiteles, und der Kapitolinischen Aphrodite besteht, ist in plausibler Weise damit erklärt worden, dass Kephisodot ein von seinem Vater behandeltes Thema, Aphrodite beim Bad, aufgegriffen habe. Auch wenn Plinius nichts über das Aussehen der Aphrodite von der Hand Kephisodots mitteilt, spricht für die Gleichsetzung der von ihm erwähnten Statue mit dem statuarischen Typus der Kapitolinischen Aphrodite der Umstand, dass die Haargestaltung gut zur mutmaßlichen Entstehung in der zweiten Hälfte des 4. Jh. v. Chr. passt. Beide Statuen der Aphrodite werden außerdem aus Marmor bestanden haben und beide sind in der römischen Kaiserzeit häufig kopiert worden. Die Dresdner Kopie gehört, wie die nicht besonders sorgfältige Ausarbeitung des Haupthaars verrät, zu den schwächeren Kopien (vgl. dagegen die Kopfreplik Inv. Hm 239), bietet aber gegenüber vielen anderen Repliken den Vorzug, ebenso wie die namengebende Kopie des Typus weitgehend intakt zu sein.