Die Schale besitzt einen breiten geraden Fuß und eine leicht ansteigende Wandung mit leicht nach außen gewölbter Lippe. Die glänzende, blauliche Glasurschicht weist teilweise eisenhaltige braune Flecken sowie “Pinholes” auf. Auf dem Boden sind die Spuren von Brennstützen aus einem Quarzit-Tongemisch zu sehen. Anhand von Brandspuren, Form und Glasur lässt sich diese Schale in die spätere Joseon-Dynastie (1392-1910) ins 19. bis frühen 20. Jahrhundert datieren. Derartige Schalen, die koreanisch “sabal 사발” genannt werden, waren ein beliebtes Alltagsgeschirr für das Volk und sind hauptsächlich als Alltagsgeschirr für Speisen wie Suppen verwendet worden. Das Stück ist Teil einer Sammlung, die der Asienreisende und Ostasienforscher Walther Stötzner (1882–1965) während einer Forschungsreise nach Korea auf den Jeju-Inseln (circa. 1929) erworben hatte. Neben dem Gefäß hat er 33 weitere aus Korea 1930 an das Museum für Völkerkunde Dresden verkauft. (SB, 2022)