Im Jahr 1919 gelangte diese Deckeldose zusammen mit weiteren 106 Kulturzeugnissen aus verschiedenen Regionen der Welt aus dem Nachlass des Diplomaten Karl von Schlözer an das Museum für Völkerkunde Dresden. Die Herstellungsart der Dose nennt wird im Chinesischen als tihong (剔紅) bezeichnet. Die Praxis der Rotlackschnitzerei besteht darin, Gold, Silber, Zinn, Holz und andere Materialien als Untergrund zu verwenden und Schichten von rotem Lack darauf aufzutragen, mindestens 80 bis 90 Schichten und maximal 200 Schichten, um eine beträchtliche Lackstärke. Wenn die Grundierung halb getrocknet ist, wird das Motiv eingezeichnet und danach durch Schnitzen herausgearbeitet.
Zinnoberrote Dose mit Deckel, Form wie eine fünfblättrigere Essigpflaumenblüte. Innen schwarz lackiert. Auf dem Deckel ein Motiv: ein Junge auf einem Lotosblatt auf dem Wasser, in der rechten Hand eine Lotosblüte, in der linken Hand ein Behältnis. Rand der Dose und des Deckels mit Mäander-Motiven verziert. Untersetzer aus Holz in Form einer fünfblättrigeren Essigpflaumenblüte mit fünf geschnitzten Füßen. (MVL, Yu Filipiak, 23.10.2022)