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Ort, Datierung
Abmessungen
2,5 x 4,6 x 2,8 cm
Inventarnummer
20934
Die traditionellen japanischen Kleidungsstücke, wie der Kimono, besitzen keine Taschen. Die kleinen alltäglichen Notwendigkeiten wurden in den Gürtel (obi) gesteckt oder in kleinen Dosen (inrō) sowie Stoffbeuteln daran befestigt. Um ein Durchrutschen zu vermeiden, wurde seit dem späten 17. Jahrhundert an die Schnur dieser sagemono ("Dinge, die [am Gürtel] hängen") kleine Plastiken aus Holz, Elfenbein oder anderen Materialien gebunden, die Netsuke genannt werden. Mit den kunstvoll gefertigten Accessoires konnten besonders die städtischen Kaufleute, die in der Edo-Zeit (1600 - 1868) einen niedrigen sozialen Rang einnahmen und keinerlei politische Macht besaßen, ihren wirtschaftlichen Reichtum darstellen. So wurden Netsuke von den modebewussten Städtern wie Schmuck an die jeweiligen Anlässe, Jahreszeiten oder Feiertage angepasst.
Das sehr fein geschnitzte und gravierte Netsuke - einen Nio (Tempelwächter) auf einer übergroßen Sandale darstellend - gelangte 1875 durch den Ankauf der umfangreichen ethnografischen Sammlung von Carl Pieschel an das gerade erst gegründete Völkerkundemuseum. Der größte Teil dieser Sammlung waren Japonica, die Pieschel während seiner Zeit als Legationssekretär der diplomatischen Gesandtschaft Preußens (Eulenburg-Expedition) 1860/61 in Japan erworben hatte und die den Grundstock der Japansammlung des Hauses bilden sollten. Da der Sammler überwiegend zeitgenössisches Kunsthandwerk und Alltagsgerätschaften erwarb, enthält die Pieschel-Kollektion zahlreiche Kulturzeugnisse der späten Edo-Zeit (1853-1867), aber auch Einzelbelege aus früheren Phasen der Edo-Zeit.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
unsigniert
Günter Guhr: Ethnographisches Mosaik : aus den Sammlungen des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden, Berlin : 1985, Seite 178, Abb. 192 (schwarz-weiss)
Reproduktion
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