Transportsack
uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Südwestafrika, vor 1847
Material und Technik
Abmessungen
90 x 30 x 16 cm
Inventarnummer
19189
Dieser verzierte Sack aus der Haut eines größeren Jagdtieres ist ein hervorragendes Beispiel der materiellen Kultur einer heute nicht mehr existenten frühen indigenen Bevölkerung am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika. Er diente vermutlich als Transport- und Vorratssack. Die intern unter "Khoekhoe oder Khoikhoi" zusammengefassten Gemeinschaften der Griqua, Namaqua oder Cochoqua waren wirtschaftlich auf Großviehzucht, Jagen und Sammeln spezialisiert und somit auch mit ihren Siedlungen mobil. Haushaltsgegenstände aus Leder und Holz waren robust und leicht transportabel. Die Khoikhoi wichen größtenteils mit der Ansiedlung der Europäer nahe des Kaps der Guten Hoffnung ab Mitte des 17. Jh. nach Norden aus oder wurden in andere Bevölkerungsgruppen im Südwesten Afrikas assimiliert. Als relativ eigenständige ethnisch-kulturelle Gruppe sind sie in Südafrika in der zweiten Hälfte des 19. Jh. nicht mehr fassbar. Somit sind die Objekte, die der Ethnograph und Naturalienhändler Friedrich Leibold (1804-1864) aus Dresden von 1835-1838 auf einer Reise in der Region am Kap der Guten Hoffnung zusammentrug, wertvolle indigene kulturhistorische Belege eines indigenen Kulturraums, der sich nachfolgend wirtschaftlich und kulturell rasch veränderte.
Die Sammlung Leibolds kam Mitte des 19. Jh. in das Historische Museum in Dresden und wurde mit Gründung des Ethnographischen Museums 1875 in dessen Sammlung integriert. (Silvia Dolz)
Die Sammlung Leibolds kam Mitte des 19. Jh. in das Historische Museum in Dresden und wurde mit Gründung des Ethnographischen Museums 1875 in dessen Sammlung integriert. (Silvia Dolz)
Kultureller Kontext
Khoisan (Sammelereignis)
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