Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 03548
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Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der Hocker wurde aus Holz gefertigt, mit Schnitzereien und weißer Farbe verziert und die "Sitzfläche" mit Tierhaut mit Fell überzogen. Darauf ist ein Tierschädel platziert, der halbseitig rot und weiß bemalt ist. An zwei Seiten hängen Samenkapseln herab. Es handelt sich um einen sakralen Gegenstand eines Priesters oder Königs (Dr. Ohiniko M. Toffa) und ähnelt den königlichen Stühlen aus Togo, Ghana und Bénin, die a-zinkpo in Fongbe und djan in Gungbe heißen. Es wurde eventuell dafür verwendet, um die Kraft und den Erfolg des Jägers zu verstärken. (Dr. Emery P. Effiboley) Adolf Diehl (1870-1943) war einer der erfolgreichsten privaten unabhängigen „Ethnographica-Sammler“. Er war ca. 1890-1911 in den damals deutschen Kolonialgebieten Togo und Kamerun. Als Händler der Handelsgesellschaft Wölber und Brohm an der Küste Togos hatte Diehl Kontakte, über die er sich Objekte aneignen konnte, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Er reiste v.a. in Süd- und Zentraltogo, eignete sich währenddessen Objekte an oder erwarb diese von anderen Kolonisatoren. Er ließ aber vermutlich auch bei Kunsthandwerker*innen kulturelle Artefakte für den Verkauf anfertigen. (Brandstetter 2021; Horstmeier 2020; Linden-Museum Stuttgart 2018; Sebald 2014) Gerade bei heiligen Objekten und denen, die hochrangigen Personen gehörten, ist es wahrscheinlich, dass diese den Menschen gegen ihren Willen entwendet wurden. In der Akte wird der Stuhl als Opferstuhl bezeichnet, der in Jägerwohnungen aufgestellt wurde. Laut Katalogzettel stammt der Stuhl von einem religiösen Platz in Akpleoi bei Amlamé, von wo Diehl mind. drei Stühle entwendete und 1900 dem Museum verkaufte. Einer davon wurde den Ewe zugeordnet wurde. Es könnte sein, dass alle den Ewe gehörten. Amlamé hieß damals Emla in Akposse. Es liegt zwischen Atakpamé und Kpalimé und dort lebte auch die Bevölkerungsgruppe Akposso. Somit könnte das Objekt potenziell auch den Akposso gehören. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
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