Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 00643
Ort, Datierung
Afrika, Kamerun, vor 1899
Abmessungen
69 x 12,5 x 13 cm
Inventarnummer
MAf 00643
Während der Kolonialherrschaft des Deutschen Reiches über Kamerun (1884 – 1916) gingen deutsche Truppen mit großer Gewalt vor. Heute lagern in Folge des Kolonialismus eine Großzahl kultureller Güter aus Kamerun in deutschen Museen. Auch dieser byeri gehört dazu. Byeri sind bis heute von besonderer kultureller Bedeutung. Sie stehen für die Ahn*innen im Allgemeinen, dabei repräsentieren sie eine Person jedoch nicht selbst, sondern stehen stellvertretend die gesamten Vorfahr*innen. Die byeri bestehen aus einem harten Holz, Metall, Muscheln, Perlen und ihr wichtigstes Merkmal ist ihre glänzende Patina, die durch die Riten, in denen sie verwendet wurden, entstand. Sie kamen beispielsweise bei Initiationsriten und Übergangsriten zum Einsatz. Wenn sie nicht genutzt wurden, wurden sie im Gemeinschaftshaus oder im Haus des Ältesten der Familie aufbewahrt. Zu den Byeri (Wächterfiguren) gehört auch ein nsuk (Behältnis), in dem die menschlichen Überreste der Vorfahr*innen aufbewahrt wurden. Der Byeri fungierte somit als Beschützer*in der Überreste des Ahn*innen, in dem sie beispielsweise die Blicke junger Männer abwehrten, die noch nicht initiiert wurden, da diese die Überreste der Ahn*innen schänden könnten. Die Ahninnenfigur eignete sich Georg Zenker, ein Botaniker und Zoologe, vermutlich zwischen 1889 und 1895 an. Während dieser Zeit war Zenker im Auftrag der Kolonialverwaltung als Leiter der Station in Yaoundé tätig. Anschließend siedelte er nach Bipindi in Süd-Kamerun über, wo er Plantagen für Kaffee, Kakao, Bananen und Kautschuk betrieb. Im Auftrag der Museen für Völkerkunde und Naturkunde Berlins schickte Zenker neben Ethnografica auch menschliche Überreste sowie zoologische und botanische Sammlungen nach Berlin und Leipzig. Insgesamt verzeichnet das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig 174 Inventareinträge, die durch Zenker ans Museum gelangten. Zenker profitierte außerdem von durchgeführten Strafexpeditionen. So bekam er teilweise ganze Kollektionen von den Militärs geschenkt oder kaufte die Kriegsbeute den Offizieren ab.
Kultureller Kontext
Bulu (geographisch-stilistische Einordnung - [Herstellung]), Ngumba [Volk] (geographisch-stilistische Einordnung - [Herstellung])
Reproduktion
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